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Eine Patrouille der nigerianischen Nationalpolizei fährt an der französischen Botschaft in Niamey vorbei. (Archivbild)

© AFP/-

Algeriens Außenminister reist ins Nachbarland : Vermittlungen nach Militärputsch im Niger

Algerien hatte sich von vornherein gegen einen militärischen Eingriff ausgesprochen. Außenminister Ahmed Attaf sieht zwei Monate nach dem Putsch im Niger nun eine friedliche Lösung in Reichweite.

Gut zwei Monate nach dem Putsch im Niger hat die Militärjunta die algerische Regierung als Vermittler akzeptiert. Das teilte das algerische Außenministerium am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. Eine friedliche, politische Lösung der Krise sei damit wieder in Reichweite, hieß es.

Algeriens Außenminister Ahmed Attaf werde schnellstmöglich in das Nachbarland reisen, um in der Hauptstadt Niamey „vorbereitende Gespräche“ für die Vermittlung zu führen. Vonseiten der Putschisten gab es zunächst keine Bestätigung.

Algerien hatte schon Ende August eine Initiative zur Lösung der Krise im Niger vorgestellt. Dazu gehörte der Vorschlag einer sechsmonatigen Übergangszeit unter einer zivilen und von allen Parteien akzeptierten Aufsicht, um den Sahelstaat zu einer zivilen Herrschaft zurückzuführen. Alle Akteure des Konflikts sollen demnach an dem politischen Prozess beteiligt werden.

Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hatte dem Niger nach dem Staatsstreich mit einer Militärintervention gedroht und seine Mitgliedschaft in der Gruppe suspendiert. Trotz der Androhung von Gewalt arbeitete die Ecowas jedoch auch an einer diplomatischen Lösung der Krise. Algerien, das der Ecowas nicht angehört, hatte sich gegen einen militärischen Eingriff ausgesprochen.

Am 26. Juli hatte die Präsidentengarde im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft.

Für die USA und Europa war bis zu dem Zeitpunkt der Niger ein wichtiger Partner im Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone, nachdem bereits zuvor in Mali und Burkina Faso das Militär die Macht übernommen hatte. (dpa)

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