zum Hauptinhalt
Die Lage für queere Menschen in Uganda wird immer schwieriger.

© dpa/Uncredited

„Queere Nothilfe Uganda“: Neues Bündnis sammelt Geld für verfolgte LGBTIQ

Im Mai ist in Uganda eines der schärfsten Anti-Homosexuellen-Gesetze weltweit verabschiedet worden. Um den Menschen dort zu helfen, hat sich nun das Bündnis „Queere Nothilfe Uganda“ gegründet und sammelt Spenden.

Seit Ende Mai ist in Uganda eines der weltweit drakonischsten Gesetze gegen queere Menschen in Kraft. Es sieht unter anderem lange Haftstrafen und für „schwere Fälle von Homosexualität“ sogar die Todesstrafe vor sowie die juristische Verfolgung von Personen, die Lesben, Schwule, bisexuelle und trans Menschen unterstützen.

Um diesen zu helfen, hat sich nun in Deutschland ein Bündnis aus mehr als 40 Organisationen und Initiativen gebildet, das Spenden für die LGBTIQ-Community in dem ostafrikanischen Land sammelt.

Viele Berliner Initiativen unterstützen die „Queere Nothilfe Uganda“

Unter dem Dach „Queere Nothilfe Uganda“ haben sich unter anderem die Deutsche Aidshilfe, das Jugendnetzwerk Lambda, der Lesben- und Schwulenverband oder Queer Amnesty zusammengeschlossen. Auch zahlreiche Initiativen aus Berlin sind mit dabei, etwa die Schwulenberatung Berlin, der queere Club Schwuz oder die Vereine BiBerlin und TransInterQueer.

„Die Solidarität, die durch den Zusammenschluss dieser Organisation zum Ausdruck kommt, ist für uns als Gemeinschaft in Uganda ein Grund, weiterhin für unsere Existenz und unsere angeborenen Rechte zu kämpfen“, sagt Edward Mutebi, Gründer der queeren Organisation Let’s Walk Uganda, der in Berlin derzeit seinen Master macht.

Die gesammelten Spenden gehen vollständig an queere Organisationen in Uganda, versprechen die Initiator:innen des Bündnisses. Das Geld werde helfen, „die politische motivierte Not queerer Menschen zu mildern, zum Beispiel durch die Bereitstellung von Notunterkünften, Lebensmitteln oder rechtlicher Beratung“.

Ein ähnliches Bündnis gibt es bereits für die Ukraine. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs hatten sich zahlreiche LGBTIQ-Organisationen zusammengeschlossen, um der ukrainischen Community zu helfen. Innerhalb eines Jahres kamen knapp eine Million Euro Spenden zusammen.

Das neue Bündnis für Uganda fordert die Bundesregierung zudem auf, zügig humanitäre Visa für queere ugandische Menschenrechtsaktivist:innen auszustellen. Zudem brauche es sichere Fluchtwege für queere Personen, die vor staatlicher Verfolgung fliehen. „Wir fordern die Bundesregierung auf, ihren Einsatz für eine feministische und werteorientierte Außenpolitik ernst zu nehmen und sich international für eine Verurteilung Ugandas starkzumachen“, sagt Dirk Ludigs, einer der Sprecher:innen des Bündnisses.

Visa für politische und religiöse Funktionäre aus Uganda, die das Gesetz unterstützen, müssten zurückgenommen werden. Auch müsse die Bundesregierung religiösen Organisationen, die in Uganda zur Verfolgung und Tötung von LGBTIQ-Personen aufrufen, die finanzielle Förderung entziehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false