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Ein Feuerwehrmann ist beim Brand in einem Seniorenheim im Einsatz. Bei dem Feuer sind nach ersten Angaben mehrere Menschen gestorben. Weitere Personen werden verletzt.

© dpa/Guido Schulmann

Update

Vier Tote in Bedburg-Hau: Bewohner soll Brand in Seniorenheim fahrlässig verursacht haben

Neben den vier getöteten Personen wurden mindestens 23 weitere verletzt, eine Person schwebt noch in Lebensgefahr. Die Ermittlungen richten sich nun gegen einen 71-jährigen Bewohner.

| Update:

Nach dem Brand in einem Seniorenheim im niederrheinischen Bedburg-Hau mit vier Toten richten sich die Ermittlungen gegen einen 71 Jahre alten Bewohner. Er werde verdächtigt, das Feuer fahrlässig verursacht zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit. 

„Vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen können zum Tatgeschehen keine weiteren Angaben gemacht werden“, ergänzten die Ermittler. Es gelte die Unschuldsvermutung.

Durch das Feuer waren am Montagmorgen vier Menschen gestorben. Dabei handelte es sich nach Angaben der Ermittler um zwei 50- und 74-jährige Frauen sowie um zwei 66-jährige Männer, die in der Residenz gewohnt hatten. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt.

„Nach bisherigen Erkenntnissen brach das Feuer in einem Zimmer der Residenz aus und griff dann auf weitere Zimmer über“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Seniorenheim ist nicht mehr bewohnbar

Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers um 3.50 Uhr durch die automatische Brandmeldeanlage alarmiert worden. Es folgte ein dramatischer Einsatz, in dem die Rettungskräfte unter anderem Scheiben einschlugen, um Bewohner zu retten.

Das Haus ist nach Angaben der Feuerwehr nicht mehr bewohnbar. „Die Entwicklung ist, dass das Pflegeheim nicht mehr bewohnbar ist, weil die Brandmeldeanlage zerstört ist“, sagte ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr am Montagvormittag. Die Bewohner müssten anderweitig untergebracht werden. Auch berichtete er von einem „massiven Rauchschaden“. 

Pflegerinnen aus dem Haus trauern um die verstorbenen Menschen nach einem Brand in einem Seniorenheim.
Pflegerinnen aus dem Haus trauern um die verstorbenen Menschen nach einem Brand in einem Seniorenheim.

© dpa/Christoph Reichwein

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich nach dem Brand in einem Seniorenheim im niederrheinischen Bedburg-Hau bestürzt gezeigt. „Diese Tragödie ist einfach schrecklich und fasst einen an. Ich bin in Gedanken bei Betroffenen und Angehörigen, wünsche den Verletzten schnelle Genesung“, schrieb der nordrhein-westfälische Regierungschef am Montagmittag auf der Onlineplattform X (vormals Twitter). Zugleich dankte er den Einsatzkräften und den weiteren Helfern.

Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich von den Ereignissen betroffen gezeigt. „Das ist eine sehr bedrückende Situation“, sagte Reul am Montagmorgen am Einsatzort. Er dankte den Rettungskräften, die „schnell am Ort waren und alles Menschenmögliche getan haben“. Nun werde entschieden, ob und wie das von dem Feuer betroffene Gebäude weiter genutzt werden könne.

Dramatische Situation beim Eintreffen der Feuerwehr

Eine Person schwebt nach Angaben der Polizei in Lebensgefahr, ein Feuerwehrmann und ein Polizist wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, 15 weitere Personen leicht verletzt. Der WDR berichtet von insgesamt 58 Verletzten.

Neben den Verletzten seien noch 46 andere Bewohner evakuiert worden, diese würden nun auf ihren Gesundheitszustand überprüft. „Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Verletzte hinzukommen: Es war ein großer Schock für sie“, sagte eine Polizei-Sprecherin.

Beim Eintreffen der Feuerwehr sei die Situation dramatisch gewesen, meldete der WDR unter Berufung auf einen Feuerwehrsprecher. Feuerwehrleute hätten teils Fenster einschlagen müssen, um Heimbewohner zu retten. 

Den WDR-Informationen zufolge hatte sich das Feuer schon so weit ausgedehnt, dass die Feuerwehrleute Teilbereiche des zweigeschossigen Gebäudes nicht mehr betreten konnten.

Bedburg-Hau liegt am unteren Niederrhein im Kreis Kleve, nah an der Grenze zu den Niederlanden, und hat gut 13.000 Einwohner. (dpa)

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