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Ein Mann in Leipzig geht durch Schneematsch. In der Nacht stiegen die Temperaturen in die Plusgrade und es setzte Tauwetter ein.

© dpa/Jan Woitas

Orkanböen an der Nordsee: Stürmisches Tauwetter bringt Hochwassergefahr

Stürmisches Wetter und mildere Temperaturen lassen vielerorts den Schnee schmelzen. Auch die Hochwassergefahr steigt dadurch wieder. Auf den Britischen Inseln kommt es zu einem Verkehrschaos.

Nach dem vielerorts sonnigen Winterwochenende stellt sich die Wetterlage der Vorhersage nach wieder um – es werden feuchtes Tauwetter und teilweise schwere Sturmböen erwartet. Hoch Corvin verabschiede sich in Richtung Südosteuropa, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag mit. „Wir gelangen nämlich zunehmend in den Wirkungsradius des Sturmtiefs Iris über dem nahen Atlantik, das uns einen windigen bis stürmischen sowie unbeständigen, aber auch milderen Wochenstart beschert.“

Am Montag ziehen demnach Schauer durch Deutschland und kommen nachmittags im Südosten an. Im Bergland und an den Küsten erwarten die Meteorologen schwere Sturmböen, an der Nordsee könnten orkanartige Böen aufkommen. Nachts lasse der Wind nur langsam nach.

Wegen des Wetterumschwungs könnte die Hochwasserlage in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wieder akuter werden. „Die Temperaturen steigen bis Mittwoch in einigen Regionen in den zweistelligen Bereich, dadurch setzt auch die Schneeschmelze ein“, teilte Cathleen Hickmann vom DWD der Deutschen Presse-Agentur mit.

Hohe Wellen in Newhaven, im Süden Englands.
Hohe Wellen in Newhaven, im Süden Englands.

© REUTERS/TOBY MELVILLE

Aufgrund der Windvorhersage fallen am Montag im Fährverkehr zu den ostfriesischen Inseln einige Verbindungen aus. Betroffen sind einige Fähren von und nach Norderney, Juist und Spiekeroog. Das teilten die Fährgesellschaften auf ihren Internetseiten am Sonntag mit.

Verkehrschaos auf den britischen Inseln

In Großbritannien und Irland hat der Sturm schwere Verkehrsbehinderungen verursacht und zahlreiche Schäden angerichtet. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern fegte das Sturmtief Isha über die Britischen Inseln. Der britische Wetterdienst Met Office gab Sturmwarnungen für das komplette Land aus. Für Teile Schottlands galt in den frühen Morgenstunden sogar eine rote Wetterwarnung, die vor Lebensgefahr durch herumfliegende Trümmer warnte.

In Schottland und Nordengland mussten wegen umgestürzter Bäume mehrere Autobahnen, Brücken und andere Straßen gesperrt werden. Auch der Zugverkehr war besonders in Schottland erheblich eingeschränkt. Das schottische Bahnunternehmen ScotRail strich am Montagmorgen sämtliche Verbindungen.

Auch viele Bahnstrecken in England und Wales waren von Verspätungen und Ausfällen betroffen. Einige Flüge zu britischen und irischen Flughäfen mussten umgeleitet werden, manche davon nach Frankreich. Dutzende Flüge wurden komplett gestrichen. Auch Fährverbindungen wurden teils gestrichen oder waren verspätet.

In Irland waren am Montag laut dem irischen Rundfunk RTÉ 235.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten, wie das Energieunternehmen ESB Networks mitteilte. In Nordirland waren zeitweise mehr als 45.000 Haushalte betroffen. (dpa)

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