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Ein frisch verheiratetes Paar posiert bei Sonnenuntergang für Fotos, während ein Mann ein Bad im Wasser in Lagonisi südöstlich von Athen nimmt.

© dpa/Petros Giannakouris

Gefährliche Hitze: Meteorologen rechnen weltweit mit Temperaturrekorden am Wochenende

Der Klimawandel macht sich bemerkbar. In Sizilien und Sardinien soll das Thermometer auf bis zu 48 Grad steigen. Auch Deutschland wird von der Hitze nicht verschont bleiben.

Durch den Klimawandel häufen sich Wetterextreme. Aktuelles Beispiel sind die Hitzewellen in weiten Teilen der Nordhalbkugel von Europa über China bis zu den Vereinigten Staaten. Meteorologen rechnen am Wochenende vielerorts mit Temperaturrekorden.

Auf den italienischen Inseln Sizilien und Sardinien soll das Thermometer auf bis zu 48 Grad steigen. Die Europäische Weltraumorganisation spricht von den „möglicherweise heißesten Temperaturen, die jemals in Europa gemessen wurden“.

Auch in Griechenland soll die 40-Grad-Marke überschritten werden. Die Regierung traf bereits Vorkehrungen zum Hitzeschutz: Beispielsweise bleibt die Akropolis zeitweise geschlossen, das Rote Kreuz verteilt vor der Ausgrabungsstätte Zehntausende Wasserflaschen.

Höchsttemperaturen in Deutschland

Auch in Deutschland wird das Wochenende sehr, sehr heiß. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert für Samstag bis zu 36 Grad im Osten des Landes. Erst am Montag sollen die Höchsttemperaturen wieder unter 30 Grad sinken.

36
Grad warm soll es am Samstag im Osten von Deutschland werden.

Der Süden der USA wiederum leidet bereits seit Wochen unter hohen Temperaturen. Aktuell gilt für mehr als hundert Millionen Menschen eine Warnung vor extremer Hitze. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Nevada und Texas.

Im Death Valley könnte am Wochenende die höchste jemals auf der Erde gemessene Lufttemperatur erreicht werden, sagt Klimaforscher Daniel Swain von der University of California in Los Angeles. Der bisherige zuverlässig registrierte Rekord lag 2020 und 2021 bei 54,4 Grad.

Alarmstufe Rot für extreme Hitze

Auch in Nordafrika herrscht derzeit große Hitze und der marokkanische Wetterdienst gab für die südlichen Teile des Landes die Alarmstufe Rot für extreme Hitze aus. In einigen Regionen Chinas, darunter in der Hauptstadt Peking, leiden die Menschen unter einer brutalen Hitzewelle.

Aufgrund der hohen Temperaturen stieg der Strombedarf am Montag in nie gekannte Höhe, wie einer der größten Energieversorger des Landes mitteilte.

Weltweit war der Juni laut dem europäischen Copernicus-Dienst bereits der wärmste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) erklärte die erste Juliwoche laut vorläufigen Daten ebenfalls zur bislang heißesten. Das Wetterphänomen El Niño verschlimmert die Situation zusätzlich.

In einigen Regionen Chinas, darunter in der Hauptstadt Peking, leiden die Menschen unter einer brutalen Hitzewelle.
In einigen Regionen Chinas, darunter in der Hauptstadt Peking, leiden die Menschen unter einer brutalen Hitzewelle.

© dpa/Andy Wong

Wetterextreme als Folge der Klimaerwärmung würden „leider zur neuen Normalität“, warnt WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Hitze ist der Organisation zufolge eines der tödlichsten Wetterereignisse. Im vergangenen Jahr starben einer Studie zufolge allein in Europa 61.000 Menschen aufgrund der hohen Temperaturen.

Ozeane von Hitzewelle betroffen

Auch die Ozeane bleiben von der Hitze nicht verschont. Im Süden Floridas stieg die Wassertemperatur in Küstennähe auf über 32 Grad, wie die zuständige US-Behörde NOAA berichtet.

Auch die Oberflächentemperatur im Mittelmeer werde in den nächsten Tagen und Wochen auf manchmal über 30 Grad steigen, warnt die WMO und rechnet mit Werten von mehr als vier Grad über dem Durchschnitt. Hitzewellen in den Meeren haben verheerende Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere.

Am anderen Ende der Welt erreichte das Packeis der Antarktis derweil die geringste Ausdehnung in einem Juni. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts hat sich die Welt im Durchschnitt um fast 1,2 Grad erwärmt, was nicht nur zu ausgeprägten Hitzewellen, sondern auch zu schwereren Dürren, Überschwemmungen und Stürmen geführt hat.

Für WMO-Chef Taalas unterstreicht die derzeitige Hitze „die wachsende Dringlichkeit, die Treibhausgasemissionen so schnell und so weit wie möglich zu reduzieren“. (AFP)

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