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Dieses Boot kenterte vor der Küste von Mosambik.

© AFP/TVM/-

Update

Flucht vor Cholera-Epidemie in Mosambik: Mehr als 90 Menschen sterben bei Bootsunglück

Völlig überfüllt verließ das Boot das Festland. Doch auf dem Weg auf eine Insel kentert es, die meisten Passagiere ertrinken. Sie wollten der tödlichen Krankheit Cholera entkommen.

| Update:

Beim Untergang eines überfüllten Fischerbootes sind am Sonntagabend im Norden von Mosambik mindestens 94 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien auch Kinder, teilte die Seeverkehrsbehörde (Intrasmar) am Montag mit. Bislang seien fünf Menschen gerettet worden.

Nach Medienberichten des Landes im südöstlichen Afrika sollen die Passagiere mit dem Schiff vor einer Cholera-Epidemie in der Region Lunga auf eine Insel der Provinz Nampula in Norden von Mosambik geflohen sein.

Das eigentlich nur zum Fischfang bestimmte Boot habe maximal 100 Menschen aufnehmen können, sagte ein Vertreter der Inselverwaltung im Fernsehsender STV. An Bord seien jedoch etwa 130 Menschen gewesen.

„Das Boot ist gesunken, weil es überladen und für den Transport von Passagieren ungeeignet war“, sagte der Staatssekretär der nördlichen Provinz Nampula, Jaime Neto.

Demnach hätten die meisten Passagiere das Festland wegen Fehlinformationen über die Cholera-Epidemie verlassen wollen. Die Suche nach Überlebenden gehe trotz widriger Bedingungen weiter.

Die Nachrichtenagentur AIM berichtete unter Berufung auf einen Vertreter der Seefahrtbehörde, das Schiff habe vermutlich Schiffbruch erlitten, als es von hohen Wellen getroffen worden sei.

In Mosambik, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, wurden nach Angaben der Regierung seit Oktober fast 15.000 Cholera-Fälle und 32 Todesopfer verzeichnet. Nampula ist die am stärksten betroffene Region, in der ein Drittel aller Fälle auftraten.

Cholera wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen und kann unbehandelt schnell zum Tod führen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Krankheit seit 2021 wieder auf dem Vormarsch. (dpa, AFP)

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