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Metin (Max Mauff) und Lene (Pola Friedrichs) müssen ohne Emma zurechtkommen.

© rbb/Carolin Weinkopf

Neue Staffel von „Mapa“: Trauerbewältigung und Liebesleben

Auch die Fortsetzung des deutschen Serienjuwels brilliert dadurch, den Verlustschmerz eines jungen Witwers mit kleinem Kind zu thematisieren.

Das Licht am Ende des Tunnels, so lautet ein pessimistisches Sprichwort, entpuppt sich oft als heranrasender Zug. Als es beim jungen Witwer Metin (Max Mauff) nach vier Jahren Verlustschmerz wieder schimmert, ist „Mapa“ – die Zwangskombination aus Mama und Papa – folglich nur kurz beleuchtet. Sie finde ihn zwar „n’bisschen sexy“, sagt die hinreißende Susi (Marie Bloching) eines lauschigen Abends zum alleinerziehenden Vater.

Dummerweise ist sie hochschwanger, die Frau seiner lesbischen Freundin Mahta (Maryam Zaree) und damit eher ungeeignet, um Metin aus dem mentalen Loch der ersten Staffel zu ziehen. Zum Glück aber gönnt ihm Regisseur Jano Ben Chaabane nach Alexander Lindhs Drehbüchern in der zweiten Staffel (sechsmal 30 Minuten, ab 18. Mai in der ARD-Mediathek) mehr Entspannungsmomente. Obwohl sie während einer Pandemie erfolgen, die das „Andersartigen-Virus“ auslöst.

Also ich glaube, wir waren beide ein bisschen überfordert, Emma noch bisschen mehr, aber sie hätte ihre Rolle schon noch gefunden

Metin (Max Mauff) in der „Mapa“-Fortsetzung.

Metins Tochter Lene (Pola Friedrichs) ist nun Vorschülerin und gut über den Tod von Emma hinweggekommen. Auch deshalb kann er sich wieder um mehr als Trauerbewältigung bemühen. Sein Liebesleben zum Beispiel, das es zwar weiterhin schwer hat, aber stattfindet. Davon erzählt das deutsche Online-Juwel, das von Joyn+ in die ARD-Mediathek wandert und dort abermals leichtfüßig vom Versuch erzählt, aus Katastrophen Kraft zu ziehen oder wenigstens durchzukommen.

Und wie Max Mauff seelenwunden Trotz verpasst, wie er ihn durch verdrießliche Jobs (TV-Autor) und Flirts (Astronautin) manövriert, wie sein Metin oft fällt, öfter aufsteht, dabei nie aufbraust und schon gar nicht verzagt: Das war, das ist die Quintessenz guter Serienunterhaltung mit Humor, Tiefgang und einer Prise Wahnsinn.

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