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Henry Wanyoike (rechts) mit Begleitläufer Paul Wanyoike

© IMAGO/aal.photo

Das Engagement der DGUV im Behindertensport: „Diese Vorbilder wollen wir nutzen“

Mit ihrem Engagement bei den Weltspielen setzt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung auf die Kraft des Sports – auch für eine optimale Rehabilitation nach Unfällen.

Von Claudia Kleist

Für die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) steht die Förderung von Behinderten- und Rehasport ganz oben auf der Agenda. Mit dem Projekt „Roadmap Behindertensport 2024 – 2026“ unterstreicht der Spitzenverband von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen sein Bekenntnis zur UN-Behindertenrechtskonvention. Sie soll die Rechte von Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen stärken, die Teilhabe in der Gesellschaft und eine damit einhergehende Inklusion ermöglichen.

Die mediale Aufmerksamkeit bei den Weltspielen von Special Olympics oder den Paralympics rückt den Behindertensport in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Wettkämpfen leben meist mit großer Energie und viel Ausdauer vor, dass körperliche oder kognitive Einschränkungen keine unüberwindbaren Hindernisse sein müssen und Ziele auf verschiedenen Wegen erreichbar sind.

„Diese Vorbilder wollen wir nutzen, um die Bedeutung des Sports für eine optimale Rehabilitation nach Unfällen deutlich zu machen. Aktiver Sport trägt zur physischen und mentalen Leistungsfähigkeit der Menschen bei“, sagt Gregor Doepke, Sprecher der DGUV. Damit leiste er nicht nur einen Beitrag zur Prävention, zum Beispiel durch ein besseres Körpergefühl, sondern sei auch wichtiger Baustein in der Rehabilitation nach einem Unfall.

„Sport erleichtert die Rückkehr ins soziale und berufliche Leben“, so Doepke: „Und genau diese nachhaltige Wiedereingliederung unserer Versicherten in den Arbeitsprozess sowie eine umfassende Teilhabe am Gemeinschaftsleben zu ermöglichen, ist unser Job.“

Corona traf den Behindertensport hart

Die Corona-Pandemie hat beim Behindertensport durch die Schließung von Sportanlagen und lange eingeschränktem Trainingsbetrieb sowie der Streichung von Sportangeboten deutliche Spuren hinterlassen. Über 100.000 Mitglieder hat der Deutsche Behindertensportverband (DBS) nach eigenen Angaben verloren. Neue Herausforderungen entstanden durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Steigende Energiepreise und eine hohe Inflationsrate belasten die Vereine zusätzlich. 

Mit den Weltspielen von Special Olympics in Berlin rücken die Belange für Menschen mit Beeinträchtigungen nun wieder in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit. Dazu beitragen soll das Host Town Programm, in dem bundesweit über 200 Kommunen jeweils die Delegation einer Teilnehmernation im Vorfeld der sportlichen Wettbewerbe empfingen.

Um Inklusion und Teilhabe vor Ort weiterzubringen, beteiligt sich der Gemeinde-Unfallversicherungsverband Oldenburg an dem Inklusionsprojekt für die Mannschaft aus Nordmazedonien. 

Wichtige Impulse sollen auch von der Kooperation der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) mit Special Olympics Deutschland (SOD) ausgehen. Sie umfasst mehrere Initiativen bis hin zu einem gemeinsamen Forschungsvorhaben zum Thema inklusiver Sport in Deutschland.

Für die DGUV ist die Entwicklung des Behindertensports ein wichtiger Bestandteil der gesellschaftlichen und politischen Aufgabe der Inklusion.

Gregor Doepke, Leiter Kommunikation und Pressesprecher der DGUV

Mit der Aktion „Dein Start. Unser Ziel.“ im Rahmen der „Roadmap Behindertensport 2024 – 2026“ macht die DGUV gemeinsam mit Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, den BG Kliniken und dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband (DRS) auf Menschen aufmerksam, die nach einem schweren Unfall mithilfe von Sport zurück ins Leben gefunden haben. Dabei geht es nicht nur um den Sport, sondern auch um Teilhabe, Motivation und konkrete Lehren, die in eine erfolgreiche Reha einfließen können.

Rollstuhltennis-Spielerin Britta Wend steht vor der Qualifikation für die Paralympics 2024 in Paris.

© IMAGO/tennisphoto.de

Stellvertretend für viele steht Rollstuhltennis-Spielerin Britta Wend. Nach einem Unfall im Studium ist sie querschnittgelähmt. Der Sport während der Reha half ihr, mentale Stärke zu entwickeln, ihr Studium fortzusetzen und gleichzeitig eine sportliche Karriere aufzubauen. Heute steht sie vor der Qualifikation für die Paralympics 2024 in Paris. 

Ein weiteres Sportprojekt, „R(h)ein Inklusiv“, wurde von der DGUV gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln initiiert. Beim Köln Marathon gehen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam an den Start und wollen mit ihrem Engagement deutlich machen: Behinderung, Leistung und Spaß am Sport schließen sich nicht aus. Die von Jahr zu Jahr wachsende Staffelzahl setzt sich aus bewegungsbegeisterten Aktiven aus der ganzen Welt zusammen.

Paralympics-Sieger beim Köln Marathon

Einige der Läuferinnen und Läufer mit geistigen Behinderungen fanden über die „Aktion Mensch“ den Weg zu „R(h)ein Inklusiv“. Unterstützt werden sie hierbei von zahlreichen Prominenten wie den mehrfachen Paralympics-Siegerinnen Kirsten Bruhn und Verena Bentele, inzwischen Präsidentin des Sozialverbands VdK.

Sie alle gehen mit dem erblindeten kenianischen Paralympics-Sieger Henry Wanyoike (Bild ganz oben, rechts) und seinem Begleitläufer Begleitläufer Paul Wanyoike auf die Strecke. Passend zum Motto der World Games „Zusammen Unschlagbar“ heißt es bei „R(h)ein Inklusiv“: Zusammen sind wir stark. 

„Für die DGUV ist die Entwicklung des Behindertensports ein wichtiger Bestandteil der gesellschaftlichen und politischen Aufgabe der Inklusion“, hebt Gregor Doepke hervor: „Diese darf keine Ausnahme bleiben, sondern muss zur Regel werden.“

Transparenzhinweis: Die DGUV ist Kooperationspartner dieses Projekts

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