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 Ein Mähroboter ist für Igel eine tödliche Gefahr

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Nabu fordert Verzicht: Immer mehr Igel fallen Mährobotern zum Opfer

Mähroboter können für Igel, die sich bei Gefahr zusammen rollen, eine Todesfalle sein. Der Naturschutzbund warnt: Igelfreundliche Roboter gibt es nicht.

Der Klimawandel ist überall spürbar, Trinkwasser wird knapp, die logische Folge wäre also der Verzicht auf einen englischen Rasen, der viel Wasser benötigt. Stattdessen klagt der Landesverband Berlin des Naturschutzbundes (Nabu), dass sogar vermehrt sogenannte Mähroboter eingesetzt werden, die für Tiere eine enorme Gefahr bedeuten.

Der Nabu fordert nachdrücklich den Verzicht auf solche Roboter. „Igel rollen sich bei Gefahr zusammen, deshalb fallen sie Mährobotern so oft zum Opfer“, sagt Anne Berger, die Leiterin der Nabu-Fachgruppe Säugetierkunde.

Die Zahl der tödlich verletzten Igel nimmt zu

Sie forscht am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung zur Wirkung von Rasenmährobotern auf Igel. Neueste Datensammlungen zeigen: Die Zahl der von automatisierten Rasenmähern und Gartentrimmern schwer oder tödlich verletzten Igeln nimmt zu, obwohl viele Hersteller mittlerweile mit Modellen werben, die angeblich „unbedenklich unbeaufsichtigt“ betrieben werden können.

„Igelsichere Mähroboter gibt es nicht. Auf alle Fälle ist nächtliches Mähen absolut tabu, denn dann sind Igel auf Nahrungssuche und besonders gefährdet.“ In der Zeit zwischen zwei Stunden vor Sonnenuntergang bis zwei Stunden nach Sonnenaufgang sollte der Mähroboter deshalb unbedingt stehen bleiben.

Nur noch wenige ausgewählte Rasenflächen sollten gemäht werden

Aber auch ohne Mähroboter sollte der englische Rasen nach Angaben des Nabu der Vergangenheit angehören. „Um knappes Trinkwasser zu sparen und die Artenvielfalt zu fördern, sollte man nur noch wenige ausgewählte Rasenflächen zum Spielen oder Picknicken kurzhalten. Den Rest sollten sich Wildpflanzen wie Gundermann, Gänseblümchen oder Weißklee zurückerobern dürfen“, sagt Janna Einöder, Referentin für Stadtgrün beim Nabu Berlin.

Auf Spiel- oder Liegewiesen könne man den Turnus der Mahd auf zwei- bis dreimal im Jahr herabsetzen, sagt Janna Einöder. „Günstig ist es auch, staffelweise zu mähen, also nicht die ganze Fläche auf einmal. An Straßenrändern, auf privaten Wiesen oder im Abstandsgrün von Wohnanlagen kann man das Mähen gut und gerne komplett einstellen. Bewässern muss man die Flächen dann auch nicht mehr.

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