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Mit dem Hungerstreik werde gegen die Abschiebung von Jesiden in den Irak protestiert.

© dpa/Paul Zinken

Hungerstreik gegen Abschiebung von Jesiden: Neun Menschen in Berlin ins Krankenhaus gebracht

Vor dem Reichstagsgebäude in Berlin protestieren Jesiden gegen Abschiebungen in den Irak. Nun mussten neun Menschen in ein Krankenhaus gebracht werden.

Ein Hungerstreik von Jesiden vor dem Deutschen Bundestag hat zu zwei Einsätzen der Berliner Feuerwehr geführt. Neun Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte ein Sprecher der Feuerwehr am frühen Montagnachmittag mit. Weitere Teilnehmer seien versorgt worden. Die Situation sei „dynamisch“, sagte der Sprecher.

Warum die Betroffenen ins Krankenhaus gebracht wurden, teilte er nicht mit. Zunächst sei die Feuerwehr am Montagmorgen gerufen worden und mit 36 Einsatzkräften vor Ort gewesen. Später sei erneut ein Einsatz erforderlich gewesen.

Organisiert wird der Hungerstreik vom Internationalen Verband unabhängiger jesidischer Vereinigungen, wie ein Sprecher sagte. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um eine genehmigte Versammlung der Jesiden, die als Dauermahnwache bis Jahresende angemeldet worden ist.

Mit dem Hungerstreik werde gegen die Abschiebung von Jesiden in den Irak protestiert. „Der Völkermord dort geht weiter“, sagte der Sprecher der Veranstalter. Noch immer lebten viele Menschen in Flüchtlingslagern. „Deswegen bitten wir darum, Jesiden nicht abzuschieben.“

Der Bundestag hatte Anfang des Jahres Verbrechen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Jahr 2014 an den Jesidinnen und Jesiden als Völkermord anerkannt. Die Terrormiliz zielte auf die Vernichtung der vor allem in der nordirakischen Sindschar-Region lebenden Minderheit ab. Zehntausende Menschen wurden getötet, verschleppt, versklavt und misshandelt. (dpa)

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