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Achtsam und engagiert. Schauspielerin Luise Befort wirbt für einen behutsamen Umgang mit der Umwelt.

© IMAGO/Eventpress/Kochan

Green Actors Lounge in Berlin: Wie Filmschaffende ihre Branche klimafreundlicher machen wollen

Zum vierten Mal versammelt die Green Actors Lounge Filmschaffende, die das Klima schützen und achtsamer leben wollen. Mit dabei ist die Berliner Schauspielerin Luise Befort.

| Update:

Man kennt das von den Oscars oder hochemotionalen Danksagungen bei anderen großen Filmpreisverleihungen. Schauspieler und Schauspielerinnen sind oft sehr bewegt davon, aus der Welt einen besseren Ort zu machen. Aber wie kriegen sie das ganz konkret hin?

Antworten liefert schon zum vierten Mal die „Green Actors Lounge“, der temporäre zentrale Dorfplatz für Filmschaffende, die ihre eigene Branche menschen- und klimafreundlicher gestalten wollen.

Im Haus Ungarn treffen sich am 17. April auf Einladung der Initiatorin Kerstin Schilly von der „La Maison Film GmbH“ zu verschiedenen Podiumsdiskussionen unter anderem die Produzenten Nico Hofmann, Oliver Berben und Tanja Ziegler, die Schauspieler Andrea Gerhard, Hardy Krüger, Annabelle Mandeng, Jasna Fritzi Bauer, Adele Neuhauser, Pheline Roggan, Samuel Koch und Lenn Kudrjawizki.

Yoga und Burnout-Prävention

Dort sprechen sie über Themen wie Nachhaltigkeit und faires Miteinander, konkret zum Beispiel über Stress-Management und Burnout-Prävention, Künstliche Intelligenz, Vielfalt in der Filmbranche und vegane Ernährung. Geboten werden auch Yoga-Sessions und Liveacts von Alina und Comodo. Ziegler Film, Audi, das Studio Babelsberg und Constantin Film zählen zu den wichtigsten Sponsoren.

Bereits am Vorabend beginnt die Lounge mit einem Get-together im Restaurant Osterberger. Wer den Diskussionen von außen folgen will, sollte den Stream im Internet verfolgen auf greenactorslounge.com.

Lebensverändernde Tierwohl-Dokus

Live dabei sein wird die Berliner Schauspielerin Luise Befort, die schon lange Wert auf einen nachhaltigen Lebensstil legt und diesen auch konsequent praktiziert. Seit ungefähr sieben Jahren schon ist die 27-jährige Veganerin.

Bei den Dreharbeiten zur Vox-Serie „Club der roten Bänder“ traf sie im Team auf Kollegen, die bereits vegan lebten. Daraufhin setzte sie sich selbst intensiv mit dem Thema auseinander, schaute Dokumentationen zum Thema Tierwohl, die sie bewegten.

Abstimmung beim Shopping

Heute sagt sie: „Ich bin vegan. Das ist für mich zur Lebensphilosophie geworden.“ Seitdem schaut sie überall beim Kauf von Lebensmitteln, wo sie herkommen. Das ist für sie wie die Abstimmung auf einem Wahlzettel. „Wenn ich Hafermilch kaufe, unterstütze ich eine tierleidfreie, umweltfreundlichere Alternative.“

Die vegane Lebensweise bedeute für sie auch keinen Kraftaufwand mehr, sagt sie. Sie sei immer Genussmensch gewesen und koche leidenschaftlich gern. Inzwischen eben nur anders und mit andren Zutaten, von denen sie vorher zum Teil noch nie gehört hatte.

In Omas Kleidern auf den roten Teppich

Vegan zu leben bedeutet für sie, achtsam zu sein der Umwelt, sich selbst und allen Lebewesen gegenüber. Das gilt auch beim Thema Kleidung. Sie trägt gerne Kleidungsstücke aus zweiter Hand oder aus ihrem eigenen Fundus, darunter auch manches von der Oma, die sich immer großartig angezogen habe.

„Man kann die Stücke immer neu kombinieren, das macht Spaß und ist auch sehr kreativ“, sagt sie. „Es sind Kleider, die schon eine Geschichte haben, und ich erzähle diese weiter, in dem ich sie trage.“

Man kann die Stücke immer neu kombinieren.

Luise Befort

Inzwischen gehört sie zu den „Change Makers“, die in der Filmbranche grünes Denken verankern wollen. Zu Drehterminen fährt sie möglichst mit dem Zug und lässt bei Caterings nicht zu, dass Reste weggeworfen werden, packt sie lieber in eine mitgebrachte Tupperdose.

In der Maske achtet sie darauf, dass veganes Make-up verwendet wird. „Es passiert in unserer Branche gerade ganz viel und trotzdem ist noch viel Luft nach oben“, sagt sie zufrieden. Begeistert hat sie das Drehbuch zur Thriller-Serie „Oxen“, weil man da gleich gemerkt habe, dass die Autoren ihre Werte teilten.

Plattformen wie die „Green Actors Lounge“, bei denen Menschen sich austauschen können, findet sie richtig gut: „Ich bin total froh, wenn ich von anderen inspiriert werde und lerne, wie man die Welt besser machen kann.“

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