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Copyright: imago/Petra Schneider Gestürzter Fußgänger liegt auf dem Rücken auf einer vereisten Straße in Berlin

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Eisregen in Berlin am Dienstag: Krankenhäuser verzeichnen schon jetzt viele Knochenbrüche wegen Glätte

Die Rettungsstellen der Berliner Krankenhäuser haben aufgrund der Glätte viel mehr zu tun als sonst. Kurzzeitig könnte die Situation noch kritischer werden.

Der festgetretene und zu Eis gefahrene Schnee auf vielen Berliner Wegen und Nebenstraßen erweist sich als zunehmende Gefahr: Die Zahl der Verletzten steigt, und ab dem späten Dienstagnachmittag könnte sich die Situation durch gefrierenden Regen kurzzeitig noch verschärfen.

Während das Unfallkrankenhaus Berlin in Marzahn-Hellersdorf nach dem Wintereinbruch vor einer Woche zunächst nur leicht erhöhten Andrang in der Rettungsstelle meldete, sagte Kliniksprecher Hans-Christian Bustorf dem Tagesspiegel am Dienstag: „Inzwischen ist der Anstieg deutlich.“ Allein am Montag seien rund 30 Glatteisverletzte behandelt worden, am Dienstag bis zum späten Mittag ein weiteres Dutzend. Typisch seien Brüche von Oberschenkelhals, Sprunggelenken, Rippen und Handgelenken.

Die Vivantes-Kliniken registrieren ebenfalls wesentlich mehr Patienten, seit es so glatt ist. Von „deutlich mehr Frakturen“ berichtet Unternehmenssprecher Christoph Lang mit Verweis auf eine Umfrage unter den Rettungsstellen des Klinikkonzerns. Gemildert werde der Andrang nur dadurch, dass seit dem Schneefall offenbar deutlich weniger Radverkehr herrsche und deshalb kaum gestürzte Radfahrer versorgt werden müssten. Die Feuerwehr erklärte auf Anfrage, das Einsatzgeschehen im Rettungsdienst sei bisher ohne Ausnahmezustand – also ohne Mobilisierung zusätzlicher Reserven – zu bewältigen.

Kritisch kann es am Dienstagnachmittag und am Abend werden: „Wir müssen mit Nieselregen rechnen“, sagte Jörg Riemann, Chefmeteorologe des auf Winterdienstberatung spezialisierten Dienstes „Wettermanufaktur“ in Tempelhof. Zwar meldeten die im Stadtgebiet verteilten Sensoren von BSR und privaten Winterdienstunternehmen am Mittag Bodentemperaturen knapp über null Grad, „aber auf kahlen Flächen erwarte ich Eisansatz“, sagte Riemann. Großflächiges Blitzeis sei allerdings nicht zu befürchten.

In der Nacht zu Mittwoch ist ebenfalls etwas gefrierender Regen möglich. Tagsüber soll es bei ein bis zwei Grad plus leicht tauen, aber nachts könne es wieder überfrieren. Das ändere sich erst am Wochenende bei deutlich steigenden Temperaturen. Riemann geht davon aus, dass der Wintereinbruch von Ende November nicht der letzte in diesem Jahr war.

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