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Die Lehrer Laura Nickel und Max Teske wurden mit dem Preis für Zivilcourage gegen Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Rassismus im Hotel Adlon Kempinski ausgezeichnet. Mit dabei: Kai Wegner und Lea Rosh.

© Lena Kern

Update

Charity-Dinner gegen Rechtsextremismus: Lehrer aus Burg in Berlin geehrt – Hilfetelefon geplant

Zum 17. Mal wurden Spenden für den „Raum ohne Namen“ gesammelt, der zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas gehört. Im Rahmen des Dinners wurden auch Preise vergeben.

| Update:

In Sichtweite der grauen Stelen, im Berliner Hotel Adlon, hat der Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas am Donnerstagabend zu einem Spendendinner eingeladen. Die Initiatorin des Holocaust-Denkmals und Erste Vorsitzende des Förderkreises, Lea Rosh, Vize-Bundestagspräsidentin Petra Pau (Linke) und der Direktor der Denkmalstiftung, Uwe Neumärker, begrüßten zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

„Die Ereignisse seit dem 7. Oktober haben gezeigt, wie wichtig und relevant der Schutz des jüdischen Lebens in Deutschland ist“, sagte Rosh. Auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) hielt eine Rede, in der sie die Mitte der Gesellschaft ermunterte, „mit Mut voranzugehen und sich schützend vor jüdisches Leben zu stellen.“ Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) war der diesjährige Tischredner.

Im Rahmen der Abendveranstaltung erhielten die Lehrkräfte Laura Nickel und Max Teske sowie Pfarrer Lukas Pellio den „Preis für Zivilcourage und gegen Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Rassismus“. Gideon Joffe, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde zu Berlin, überreichte die erstmals mit 4000 Euro dotierte Ehrung. „Lehrkräfte und Schüler:innen, die aus Angst vor Repressionen schweigen, sollen ermutigt und mobilisiert werden“, sagte Joffe.

Engagiert gegen Rechtsextremismus: Laura Nickel und Max Teske.
Engagiert gegen Rechtsextremismus: Laura Nickel und Max Teske.

© dpa/Jens Kalaene

„Es lohnt sich, den Kampf gegen rechts zu führen“, sagte Max Teske. Nickel und Teske hatten im April mit ihrem Brandbrief über alltägliche rechtsextreme Vorfälle an ihrer Brandenburger Schule für Aufsehen gesorgt. Wegen massiver Anfeindungen mussten die Lehrkräfte die Schule in Burg (Landkreis Spree-Neiße) verlassen. Mittlerweile haben sie mit Pfarrer Pellio das Bündnis „Schule für mehr Demokratie“ aufgebaut.

„Unsere Forderung an die Politik ist, dass es kein Wegschauen mehr geben darf“, sagte Laura Nickel, „auch der Lehrkräftemangel darf nicht dazu führen, dass Schulleitungen das Problem ausblenden.“ Mit dem Preisgeld plant das Bündnis, ein Hilfetelefon für von Rechtsextremismus betroffene Personen einzurichten.

Die Spenden wurden für weitere Hör-Biografien im „Raum der Namen“ gesammelt. Bereits etwa 13.000 Biografien von ermordeten jüdischen Menschen wurden so bereits finanziert, teilte der Förderkreis mit. Dieses Jahr wurde insbesondere an die von den Nationalsozialisten ermordeten Jüdinnen und Juden in Griechenland gedacht.

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