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Ein Fahrgast steht einsam auf einem Bahnsteig am Berliner Hauptbahnhof.

© dpa/Christian Ender

Update

Berliner S-Bahn veröffentlicht Notfahrplan: Mehr Verbindungen beim Streik – aber seltener

Der Streik der Lokführer am Donnerstag und Freitag trifft auch die Berliner S-Bahn. Deren Notfahrplan verspricht für viele Strecken nur einen Stundentakt.

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Die Berliner S-Bahn hat am Dienstagmittag ihren Notfahrplan veröffentlicht, mit dem sie die Auswirkungen des bevorstehenden Lokführerstreiks lindern will. Das Konzept unterscheidet sich von den bisher bekannten Notfahrplänen dadurch, dass mehr Verbindungen angeboten werden, aber mit teilweise drastisch ausgedünnten Takten.

Nach Auskunft der Bahn wurden „Wünsche und Hinweise der Fahrgäste aus den vergangenen Streiks der GDL beherzigt“. Beim bevorstehenden Arbeitskampf der Gewerkschaft der Lokführer werden deshalb zusätzlich mehrere Umlandgemeinden im Norden angebunden. Der Notfahrplan im Einzelnen:

  • S1: Birkenwerder – Nordbahnhof alle 60 Minuten; zwischen Oranienburg und Birkenwerder fahren wegen Bauarbeiten Ersatzbusse (S1A) einschließlich einer Expresslinie (S1X).
  • S2: Bernau – Anhalter Bahnhof alle 60 Minuten; Bus-Notverkehr zwischen Blankenfelde und Südkreuz tagsüber alle zehn Minuten, ab 22 Uhr alle 20 Minuten.
  • S25: Hennigsdorf – Nordbahnhof alle 60 Minuten; Bus-Notverkehr zwischen Teltow-Stadt und Lichterfelde Ost tagsüber alle zehn Minuten, ab 22 Uhr alle 20 Minuten.
  • S26: Die Nord-Süd-Linie fährt nicht.
  • S3: Erkner – Ostbahnhof alle 60 Minuten. Ab Donnerstagabend 22 Uhr wird in Köpenick gebaut, weshalb zwischen Rahnsdorf und Karlshorst dann Ersatzbusse fahren. Als Ausweichmöglichkeit kann sich der großenteils parallel fahrende, nicht vom Streik betroffene RE1 der Odeg anbieten.
  • S41/S42: Die Ringbahnlinien fahren nicht, nur der südöstliche Abschnitt des Rings wird von der S46 befahren.
  • S45: Die Linie fährt nicht, vom und zum BER kommt man nur mit der S9 und den von der Odeg betriebenen Zügen der Linie RE8.
  • S46: Königs Wusterhausen – Bundesplatz alle 60 Minuten.
  • S47: Die Linie fährt nicht; die Lücke zwischen Schöneweide und Spindlersfeld lässt sich mit dem 165er-Bus überbrücken.
  • S5: Strausberg Nord – Ostbahnhof alle 40 Minuten. Im Einzelfall kann sich die nicht vom Streik betroffene RB26 als Ausweichmöglichkeit anbieten.
  • S7/S75: Die Linien fahren nicht. Fahrgäste von und nach Marzahn-Hellersdorf sollten möglichst auf Straßenbahnen oder die U5 ausweichen.
  • S8/S85: Die Linien fahren nicht.
  • S9: Flughafen BER – Friedrichstraße alle 20 Minuten.

Die Abfahrtszeiten des teils drastisch ausgedünnten Fahrplans sollen nach Auskunft einer DB-Sprecherin etwa 23 Stunden im Voraus in die Online-Auskünfte eingespeist werden. Ein kurzfristiger Blick in die App, ob die gewünschte Verbindung tatsächlich funktioniert, ist in jedem Fall ratsam. Die S-Bahn lässt sich in der Online-Auskunft gezielt abwählen, was die Suche nach Alternativen erleichtert.

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Die BVG und andere Bahnunternehmen werden nicht bestreikt

Generell gilt, dass die BVG mit all ihren Bussen, Straßen- und U-Bahnen ebenso wenig vom Streik betroffen ist wie der Ersatzbusverkehr der S-Bahn. Auch die anderen Bahnunternehmen wie Odeg und Niederbarnimer Eisenbahn fahren ihr planmäßiges Angebot – sofern nicht wider Erwarten auch die von ihnen mitgenutzte Infrastruktur der DB bestreikt wird. Die Verbindung zwischen Berlin und Potsdam sichert der von der Odeg betriebene RE1, der dreimal pro Stunde fährt und sich auch für Fahrten zwischen östlichen und westlichen Berliner Bezirken anbieten kann.

Offiziell dauert der Streik von Donnerstagfrüh 2 Uhr bis Freitag 13 Uhr. Erfahrungsgemäß dauert es danach noch etwas, bis alles wieder nach Plan fährt. Der Freitag ist in Berlin gesetzlicher Feiertag, nicht aber in Brandenburg. Wer aufs Fahrrad umsteigen will, muss sich warm anziehen und auf strammen Ostwind gefasst machen, aber bleibt zumindest trocken: Für Donnerstag und Freitag ist sonniges Wetter angekündigt; nachts kann es frostig werden.

Der Berliner Fahrgastverband Igeb warf der Gewerkschaft in einer Mitteilung vor, mit den von ihr angedrohten „Wellenstreiks“ ohne rechtzeitige Ankündigung und Befristung die Fahrgäste härter zu treffen als den Bahnkonzern. Man stelle keinesfalls das Streikrecht infrage, aber „mit ihrer neuen Strategie verletzt die GDL das Verhältnismäßigkeitsgebot“.

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