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Berlins Regierender Kai Wegner (v. re.), Amtsvorvorgänger Klaus Wowereit, Schauspielerin JudyWinter und weitere Gäste des Abends.

© IMAGO/Ralf Mueller

Benefizgala der Berliner Aids-Hilfe : Mit Promis und viel Glitzer für den guten Zweck

Staraufgebot im Theater des Westens: Nach pandemiebedingter Pause ist die Charity-Gala „Künstler gegen Aids“ zurück. Schirmherrin Judy Winter findet dafür emotionale Worte.

Nach dreijähriger Corona-Pause war die Veranstaltung, die Berlins Regierender Kai Wegner als „kulturellen und gesellschaftlichen Höhepunkt der Hauptstadt“ bezeichnet, am Montagabend zurück: „Künstler gegen Aids“, die im Jahr 2000 ins Leben gerufene Benefizgala, auf der bereits nationale wie internationale Hochkaräter wie Ute Lemper, Amanda Lear oder Jennifer Rush auftraten.

Der „Berliner Aids-Hilfe“ sei damit etwas gelungen, das nicht allen Aids-Hilfen gelinge, stellte Schauspielerin Judy Winter nun bei der 20. Ausgabe emotional fest. Zusammen mit dem Ex-Regierenden Klaus Wowereit hat Winter die Schirmherrschaft inne. In ihrer Willkommensrede gab sie sich nahbar und erzählt im nahezu ausverkauften Theater des Westens „ein paar private Dinge“: Mit zweieinhalb Jahren sei sie zuckerkrank geworden und die Ärzte hätten ihren Eltern mitgeteilt: „Alter als 40 wird sie nicht.“

Dresscode? Uns doch egal

Während ihrer Zeit auf der Schauspielschule sei es dann schick gewesen, eine Handleserin aufzusuchen. Winter hätte all ihr Geld zusammengekramt, um zu hören, dass sie ein langes Leben und eine tolle Kariere haben werde, nur um zu erfahren, dass besagte Handleserin noch nie eine so kurze Lebenslinie gesehen hätte. Mit dieser Geschichte wollte die heute 79-Jährige zum Ausdruck bringen, dass positives Denken auch abseits von Sonn- und Feiertagen oder Notsituationen essenziell ist.

„Wir sind wieder zusammen“, freut sich Judy Winter über das Comeback der Gala nach der Pandemie.
„Wir sind wieder zusammen“, freut sich Judy Winter über das Comeback der Gala nach der Pandemie.

© IMAGO/Ralf Mueller

Weniger gefühlig waren die Worte Wowereits: Er begrüßte die Ehrengäste, darunter Bundesfamilienministerin Lisa Paus, Kai Wegner, „der gerade zig Weihnachtsmärkte eröffnet“, und die ehemaligen Regierenden Walter Momper und Michael Müller – und monierte, dass die Einhaltung des Dresscodes „Black Tie & Something Pink“ noch ausbaufähig sei.

Tatsächlich hatte der Abend mal wieder bewiesen, dass die Berliner Gesellschaft mit Kleidervorgaben nicht viel anzufangen weiß. Vielfach wurde das Motto mit „irgendwas Schwarzes“ und „aus Pink mache ich Glitzer, Silber, Gold – oder gleich den ganzen Regenbogen“, interpretiert.

Aber positiv denken, es geht ja um den guten Zweck. Dafür wurde auch in diesem Jahr wieder ein umfangreiches, knapp zweistündiges Programm auf die Bühne gebracht, mit Beiträgen von unter anderem von Annett Louisan, den Söhnen Mannheims, Malik Harris und Gitte Haenning.

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