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Julian F.M. Stoeckel, Kader Loth, Micaela Schäfer, Claudia Obert und Dolly Buster (v.l.n.r.) feierten zusammen.

© imago/Future Image

Party in Pink: Micaela Schäfer wird 40 – und feiert das in Berlin

Das Berliner Erotik-Model Micaela Schäfer feierte seinen Geburtstag zusammen mit prominenten Freunden aus dem Reality-TV. Auf der Straße davor demonstrierten Tausende.

Polizeieinsatz am Adenauerplatz. Wäre die aktuelle Weltsituation nicht so grausam, könnte einem fast ein zynischer Kalauer herausrutschen, sind es doch gerade die alltäglich erlebbaren Kontraste, die ein gewisses Ungleichgewicht der Aufmerksamkeitsökonomie zutage fördern: Während sich die Berliner Trash-Prominenz von Fotografen belagert auf einen winzigen pinken Teppich vor einer Pizzeria in der Brandenburgischen Straße quetschte, demonstrierten um die Tausend Personen für ein freies Palästina – großflächig umringt von einer schwer bewaffneten Hundertschaft.

Einige der Demonstranten, unschwer an ihren Schals und Flaggen zu erkennen, befanden die Solidaritätsbekundungen auf der einen Seite der Kreuzung aber offenbar ein wenig zu repetitiv und versuchten sich die Zeit damit zu vertreiben, einen Blick auf den „Star“ des Abends in unmittelbarer Nähe zu erhaschen.

Micaela Schäfer, Eigenbezeichnung „die Nacktschnecke“, feierte ausgerechnet hier ihren 40. Geburtstag. Mit dem Motto: Valentino-Pink und „Girlpower – feel like a queen, dress like a princess“. In ihrer Einladung übersetzte das Erotik-Model das so: „Ich feiere nicht nur mich, sondern 40 Jahre erfolgreiche, engagierte Frauen weltweit. Frauen, die an sich geglaubt haben und ihre Ziele umgesetzt haben, egal, wie zweifelhaft über sie berichtet wurde“.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Passenderweise bestand ein Großteil der Gäste aus sogenannten Promis, also Menschen, über die überhaupt erst zweifelhaft berichtet werden kann. Mit dabei die Unternehmerin mit Hang zum Schwips Claudia Obert, die Rapperin mit freizügigen Feminismus-Ambitionen Katja Krasavice oder Multitalent und Reality-TV-Ikone Kader Loth. Auch ein ganzer Haufen ehemals und immer noch erfolgloser Germanys-Next-Topmodel-Anwärterinnen war da. Immerhin, so wusste Tessa Bergmeier stolz zu berichten, hätten sie und Schäfer eine Gemeinsamkeit: Sie beide waren mal Teil der Heidi Klum-Nachwuchs-Trash-TV-Kandidatinnenschmiede.

Vier Brüste verkaufen sich besser als zwei.

Micaela Schäfer, Erotik-Model

Eigentlich war der Abend streng durchgetaktet, um Punkt 19 Uhr sollte das „Gala Dinner“ für geladene Gäste beginnen, damit um 21 Uhr die Party starten kann. Da zwischen den einzelnen Gängen die Kameras und Mikrofone unterschiedlichster Bewegtbildmedien aber reichlich spannender waren, musste Moderatorin Margot Schlönzke gegen 21.30 Uhr die anwesende Gesellschaft fast flehend darum bitten, doch endlich die Interviews zu unterbrechen, um für den Hauptgang Platz zu nehmen.

Makaber: Micaela Schäfer schneidet ihren Kuchen (und sich selbst) an.

© imago/Agentur Baganz

Außerdem wollte Micaela ja noch ihre Willkommensrede halten. In der ließ sie ihre Gäste dann wissen, was sie sich so wünsche: „Dass wir einfach wirklich mehr zusammenhalten“ nämlich. „Wir haben es eh schon schwer genug im Leben und die Welt ist gerade nicht so schön.“ Sie appellierte an ihre Gäste, mehr zusammenzuarbeiten, weil „vier Brüste verkaufen sich besser als zwei“. Wer selbige zeigen wolle, solle sich bei ihr melden: „Die Verträge liegen schon bereit“.

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen – politischer wurde es nicht. Zu einem Statement über das, was außerhalb der knall pinken vier Wände passiert, ließen sich die anwesenden Möchtegern-Stars und -Sternchen nicht hinreißen. Sommerhäuser, Ur-Wald-Camps oder Situationen unter Palmen begrenzten den geografisch doch recht ausgedehnten Gesprächshorizont. Von so viel rosarotem Eskapismus kann der Rest der Welt nur träumen.

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