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Die rote Sonne, Teil des Anti-Atomkraft-Logos, steht bei einer Aktion der Umweltorganisation Greenpeace vor dem Brandenburger Tor, um die Abschaltung der letzten drei deutschen Kernkraftwerke zu feiern.

© dpa/Christoph Soeder

Abschaltung der Atomkraftwerke: Befürworter und Gegner der Kernenergie demonstrieren in Berlin

Am Samstagabend sollen die drei übrigen Kernkraftwerke vom Netz gehen. Aus diesem Anlass gingen Menschen mit unterschiedlichen Positionen zur Kernenergie auf die Straße.

Die unmittelbar bevorstehende Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke hat am Samstag noch einmal Menschen mit unterschiedlichen Haltungen zur Kernenergie auf die Straße gebracht. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace feierte den Ausstieg aus der Atomenergie am Brandenburger Tor in Berlin – dort zeigte sie ein rotes Männchen, das mit einem „Atomkraft? Nein Danke“-Schild und einem Schwert auf einem nachgebauten Dinosaurier stand. Auf dem Bauch des Dinos stand „Deutsche Atomkraft“ und „Besiegt am 15. April 2023!“.

Am Brandenburger Tor protestierten aber auch einige Menschen gegen die Abschaltung der Kernkraftwerke. Der Verein Nuklearia hatte in einem Aufruf angekündigt, ein positives Zeichen für Atomkraft setzen zu wollen. „Wir sehen die Kernkraft als besten Weg, unseren Wohlstand zu erhalten und gleichzeitig die Natur und das Klima zu schützen“, schreibt der Verein.

Am Samstagabend sollen die drei verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland endgültig vom Netz gehen. Die Meiler Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 hätten eigentlich schon Ende vergangenen Jahres abgeschaltet werden sollen. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die Regierung jedoch, die Kraftwerke über den Winter laufen zu lassen.

Am Samstag müssen sie nun entsprechend dem geänderten Atomgesetz endgültig heruntergefahren werden. Damit endet nach mehr als 60 Jahren die Stromgewinnung aus Atomkraft in Deutschland. Die Abschaltung wird kurz vor Mitternacht erwartet.

Die Organisation Greenpeace wertete das Ende der Nutzung der Kernenergie in Deutschland als „guten Tag“ für den Klimaschutz und als Erfolg der Anti-Atom-Bewegung. Der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, forderte zudem, der Blick der Bundesregierung müsse sich nun auf eine sichere Entsorgung des über Jahrzehnte angesammelten und über Millionen von Jahren strahlenden Atommülls richten. (dpa)

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