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Zartes Pflänzchen. Hochschulen sollen Konzepte für die berufliche Qualifizierung ihrer Doktoranden vorlegen.

© Technische Universitaet Berlin/Ulrich Dahl

Hochschulrektoren warnen: „Studienplätze in Gefahr“

Die Hochschulrektorenkonferenz drängt auf mehr Grundfinanzierung und warnt vor einer "Blockade der Bundesgelder für die Hochschulen". Zusätzliches Geld soll auch dem Nachwuchs helfen.

Vor dramatischen Folgen einer „Blockade der Bundesgelder für die Hochschulen“ hat der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Horst Hippler, am Mittwoch in Berlin gewarnt. Sollte die Politik die notwendigen Entscheidungen auch beim Kooperationsverbot und beim Hochschulpakt weiter verschleppen, könnten Studienplätze wegbrechen, drohte Hippler nach der HRK-Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main. „Die Hochschulen sind nicht bereit, die Qualität des Studiums aufs Spiel zu setzen.“ Falls der Hochschulpakt III nach neuen Prognosen der Kultusminister für die Studienanfängerzahlen nicht ausgeweitet werde, könnten die Hochschulen nur noch zwei Drittel der Anfängerzahlen anbieten.

Wissenschaftlern nach der Promotion soll geholfen werden

Unis und FHs pochen darauf, dass ihre Grundfinanzierung – wie im Koalitionsvertrag zugesichert – erhöht wird. CDU und SPD hatten vereinbart, sechs Milliarden Euro zusätzlich für Bildung zur Verfügung zu stellen. Eine Milliarde ist für den Kitaausbau eingeplant. Über die Verteilung und Verwendung der übrigen fünf Milliarden streiten Bund und Länder.

Mit dem Geld wollen die Hochschulen auch mehr für ihren wissenschaftlichen Nachwuchs nach der Promotion tun. Doktoranden sollten nicht nur auf Karrieren in der Wissenschaft, sondern auch auf „Tätigkeiten in Wirtschaft und Gesellschaft“ vorbereitet und entsprechend qualifiziert werden. Karrierewege dürften nicht mehr auf die Lebenszeit-Professur ausgerichtet werden, die nur wenige anstreben – und erreichen können.

Professionelle Personalentwicklung wird gefordert

Eine professionelle Personalentwicklung an den Hochschulen bedeute etwa, den fächerspezifischen Bedarf an befristeten und unbefristeten Stellen zu ermitteln, heißt es. In Forschungsprojekten solle die Vertragsdauer immer an die Laufzeit gebunden sein. Als Tätigkeitsfelder jenseits der Professur nennt die HRK unter anderem „lehrbezogene Positionen“, die auch unbefristet eingerichtet werden sollten, Jobs im Wissenschaftsmanagement oder in Verbänden und Stiftungen sowie Forschungsstellen in der Wirtschaft. Den Hochschulen wird empfohlen, neue Personalkonzepte für den wissenschaftlichen Nachwuchs in „Orientierungsrahmen“ festzuschreiben.

Die Wahlen der neuen HRK-Vizepräsidenten verliefen wie von Hippler mit einer Telefonaktion bei Hochschulchefs vorbereitet. Vor einem Jahr war seine Kandidatin Beate Schücking (Uni Leipzig) durchgefallen. Jetzt wählte die Mitgliederversammlung Andreas Bertram von der FH Osnabrück, Ulrich Rüdiger von der Uni Konstanz und Johanna Eleonore Weber von der Uni Greifswald zu neuen Vizepräsidenten. Sprecher der Gruppe der Fachhochschulen wurde wieder Micha Teuscher (FH Neubrandenburg), zum Sprecher der Unis war bereits im April Dieter Lenzen (Uni Hamburg) gewählt worden.

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