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Sollte der Nordatlantikstrom versiegen, würden die Winter in Europa sehr viel kälter werden, auch in Spanien.

© imago/Udo Kröner

Tagesspiegel Plus

Friert Europa ein?: „Der Kollaps des Nordatlantikstroms ist zu nah, um Ruhe zu bewahren“

Die Meeresströmung, die das weltweite Klima reguliert, könnte früher zusammenbrechen als bisher angenommen. Das hätte unerwartete und drastische Folgen für Nordwesteuropa.

Die Gefahr eines Zusammenbruchs des Nordatlantikstroms wird in der Forschung seit Langem diskutiert. Wenn das Eis in den nördlichen Regionen aufgrund der globalen Erwärmung schmilzt, verändert das zusätzliche Süßwasser das Temperatur-Salz-Verhältnis in den Ozeanen.

Dieses Verhältnis bestimmt die Stärke der Strömungen, die durch die Verdünnung schwächer werden. Würde dadurch der Nordatlantikstrom zusammenbrechen, wären die Folgen katastrophal. Und paradox: Während es durch den Klimawandel überall auf der Erde wärmer wird, würden die Temperaturen in Nordeuropa drastisch sinken.

In der Erdgeschichte mehrfach vorgekommen

Der Nordatlantikstrom wird von der Atlantischen Meridionalen Umwälzströmung (AMOC) angetrieben, einer thermohalinen Zirkulation, die durch Unterschiede in Temperatur- und Salzgehalt hervorgerufen wird. Wie ein globales Förderband tauscht sie warmes und kaltes Meerwasser quer durch den gesamten Atlantik aus. An der Wasseroberfläche wird warmes, salzhaltiges Wasser nach Norden transportiert und in mehreren Kilometern Tiefe strömt kaltes, salzärmeres Wasser in die entgegengesetzte Richtung.

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