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Eichhörnchen sind häufig in der Nähe von Walnussbäumen zu beobachten.

© imago images/NurPhoto/Jakub Porzycki via www.imago-images.de

Ein Jahr für Eichhörnchen: Forschungsprojekt sucht Mitwirkende

In Gärten und Parks sind sie häufig zu beobachten, doch ist wenig darüber bekannt, wie Eichhörnchen auf Umweltveränderungen reagieren. Nun sollen bundesweit Daten gesammelt werden.

Ein bürgerwissenschaftliches Projekt zu Eichhörnchen in Deutschland sucht bundesweit Mitwirkende, die an einem festen Standort wie etwa in einem eigenen Garten oder im Park regelmäßig Eichhörnchen beobachten. Sichtungen sollen über ein Jahr online gemeldet werden, um Daten über Vorkommen und Lebensweise der Eichhörnchen zu sammeln. Das jetzt gestartete Projekt läuft bis Ende Februar 2025, teilten das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und die Naturschutzorganisationen Nabu und nabu-naturgucker.de mit.

Das bürgerwissenschaftliche Projekt soll ein seit 2021 laufendes Forschungsprojekt des Leibniz-IZW zur Ökologie der Berliner Eichhörnchen unterstützen und deutschlandweit neue Erkenntnisse liefern. Im Feldprojekt in Berlin könnten zwar Überlebensraten an vereinzelten Standorten berechnet werden. „Aber unter Feldbedingungen ist es schwierig, die Anzahl der Jungtiere zu bestimmen“, sagt Sinah Drenske, Doktorandin im Eichhörnchenprojekt am Leibniz-IZW. Dabei würden Informationen von möglichst vielen Mitwirkenden helfen. „Nur wenn wir Daten zur Anzahl von Nachkommen und zur Häufigkeit von Würfen innerhalb eines Jahres haben, können wir tatsächlich etwas über die Entwicklung des Bestandes der Eichhörnchen aussagen“, so die Forscherin.

„Uns interessiert vor allem, wie sich Eichhörnchen an die zunehmende Verstädterung anpassen“, sagt Stephanie Kramer-Schadt von der Technischen Universität Berlin. Das Projekt solle auch dazu beitragen zu klären, ob es in Deutschland regionale Unterschiede gibt, etwa bei der Anzahl der Jungtiere oder dem Zeitpunkt der Fortpflanzung.

Mitwirkende könnten Beobachtungen von Eichhörnchen in der Web-App des Projekts melden und auch Fotos der gesichteten Tiere hochladen. Es geht auch darum zu erfassen, wenn Flächen zu einem bestimmten Zeitpunkt kontrolliert wurden, aber kein Eichhörnchen gesichtet wurden. „Diese Nicht-Sichtungen sind wichtig, um berechnen zu können, ob es regionale Unterschiede im Vorkommen und in der zeitlichen Aktivität der Tiere gibt“, sagt Milena Stillfried, Referentin für Citizen Science beim Nabu. Nicht-Sichtungen lieferten Hinweise darauf, ob Eichhörnchen tatsächlich abwesend oder nur gerade nicht aktiv sind – eine Voraussetzung für die korrekte Interpretation der gesammelten Daten.

Mitwirkende können von einzelnen zufälligen bis hin zu regelmäßigen Beobachtungen an einem ausgewählten Standort Daten melden. Die Forschungsergebnisse werden ihnen am Ende des Projektes in einer Online-Veranstaltung vorgestellt, auf der sie sich mit den Wissenschaftler:innen und anderen über ihre Erfahrungen austauschen können. Weiterführende Informationen zum Projekt sowie das Meldeformular für Sichtungen sind auf www.nabu-naturgucker.de/eichhorn zu finden. (Tsp)

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