zum Hauptinhalt
Elisa Roßberger, Juniorprofessorin am Institut für Vorderasiatische Archäologie der Freien Universität Berlin, mit Rollsiegeln aus der Sammlung des Instituts. Sie arbeitet an einer Datenbank mit über 20000 digitalisierten Siegeln beziehungsweise Abdrücken.

© Rolf Brockschmidt

Tagesspiegel Plus

Die Bilderwelt Asiens in Miniatur: Rollsiegel als babylonischer Datenschatz

Die Berliner Archäologin Elisa Roßberger ist auf Miniatur-Siegel aus Vorderasien spezialisiert. Was die Bilder und Zeichen über soziale Beziehungen vor rund 4000 Jahren erzählen, kann sie entschlüsseln.

Schon frühe Pilger ins Heilige Land nahmen sie als Souvenirs mit nach Europa: Kleine Steinzylinder von zwei bis vier Zentimeter Länge, genannt Rollsiegel. Erstmals wurden sie um 3400 vor unserer Zeit in Uruk im heutigen Südirak verwendet, etwa 150 Jahre vor der Erfindung der Keilschrift. In diese Zylinder sind kunstvoll kleine Figuren, Symbole und Inschriften geritzt, die bei einer Abrollung auf feinem weichem Ton als reliefartige Bildszenen zum Vorschein kommen. Im westasiatischen Kulturraum im heutigen Irak und Syrien gab es außer Ton-Figurinen damals nur wenige Bildwerke.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true