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Detlef Jantzen (l), Landesarchäologe von Mecklenburg-Vorpommern, und Bettina Martin (SPD), Ministerin für Wissenschaft und Kultur von Mecklenburg-Vorpommern, betrachten neueste archäologische Funde aus Mecklenburg-Vorpommern, darunter einen Silberschatz aus dem 11. Jahrhundert mit rund 6000 Münzen sowie sieben zum Teil kostbar verzierte Bronze-Schwerter aus vorchristlicher Zeit. +++ dpa-Bildfunk +++

© picture alliance/dpa

Aus dem 11. Jahrhundert: Silberschatz auf Rügen mit rund 6000 Münzen entdeckt

Auf Rügen wurde ein Silberschatz gefunden. Es ist der größte Fund der Nachkriegszeit in Mecklenburg-Vorpommern. Auch kostbare Bronzeschwerter wurden in dem Bundesland geborgen.

Ein spektakulärer Silberschatz aus dem 11. Jahrhundert mit rund 6000 Münzen ist von Archäologen bei Lancken-Granitz auf Rügen entdeckt und geborgen worden. Das Silbergewicht belaufe sich auf 6,7 Kilogramm, sagte Landesarchäologe Detlef Jantzen bei der Vorstellung des Fundes am Mittwoch im Depot in Schwerin.

Die Münzen stammen unter anderem aus dem westlichen Deutschland, aber auch aus der Meißen-Oberlausitz-Region. Etwa zehn Prozent der Münzen kommen aus England, Dänemark, Böhmen und Ungarn. Es handelt sich um den bisher größten slawenzeitlichen Münzschatz der Nachkriegszeit. Er war ersten Erkenntnissen zufolge in einem Tongefäß in der Erde vergraben worden. Warum, sei noch unklar. Das Tongefäß ist später zerbrochen, wahrscheinlich beim Pflügen.

Als weiterer wichtiger Fund aus diesem Jahr wurden sieben zum Teil kostbar verzierte Bronze-Schwerter aus der Zeit um 1000 vor Christus in der Nähe von Mirow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) präsentiert. Sie seien in einem Moor versenkt worden, möglicherweise als Gabe an die Götter, so Jantzen. Er wurde von ehrenamtliche Bodendenkmalpflegern gefunden. Die etwa 3000 Jahre alten Waffen waren wahrscheinlich als Weihe- oder Opfergaben gedacht, wie Landeskulturministerin Bettina Martin (SPD) bei der Präsentation des Funds am Mittwoch in Schwerin sagte.

Ein weiterer Silberschatz aus dem 11. Jahrhundert wurde den Angaben zufolge in der Nähe von Mölln bei Neubrandenburg gefunden. Das Besondere bei diesem Schatz seien neben Perlen, die aus der Kaukasus-Region stammen dürften, auch mehrere kleine silberne christliche Reliquien-Gefäße. Dies seien für den Nordosten sehr frühe Zeugnisse des Christentums, sagte Jantzen. Der Fund werde um das Jahr 1060 datiert. (dpa)

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