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Im Jahr 1289 behielten im Elsass die Bäume ihre Blätter, bis neue austrieben, zu Weihnachten wurden Erdbeeren gegessen und die Weinreben trieben Mitte Januar aus.

© IMAGO/Iakiv Pekarskyi

Tagesspiegel Plus

Als Erdbeeren im Winter geerntet wurden: Der Februar bricht alle Rekorde, aber es war auch schon wärmer

Während der Februar in Deutschland in diesem Jahr viel zu warm ist, war er vor rund 730 Jahren sogar noch wärmer. Heute ist die Situation jedoch ganz anders: Durch den Klimawandel gibt es einen eindeutigen Trend zur Verstetigung der Erwärmung.

Der Februar 2024 wird in Deutschland aller Voraussicht nach wesentlich zu warm: Die Tagesmitteltemperatur wird nach den aktuellen Werten zum Monatsende bundesweit bei etwa 6,5 Grad liegen – das sind gut sechs Grad mehr als das ehemalige Mittel (1961-1990) und fünf Grad mehr als im neuen Mittel (1991-2020); der diesjährige Februar wird sich damit voraussichtlich sogar unter die zehn wärmsten März-Monate einreihen.

Der bisherige Februar Rekord liegt bei 5,74 Grad im Jahr 1990. Ursache für den diesjährigen Rekordwert waren unter anderem häufige Bewölkung und Wind, was eine starke nächtliche Abkühlung verhinderte, hinzu kamen vielfache West- und Südwestströmungen mit milder Luft.

Ist der neue Rekord nun ein völlig verrückter Wert?

Nicht unbedingt, wenn man die Klimageschichte der letzten 1000 Jahre in Europa betrachtet. Als extrem mild gilt beispielsweise der Winter 1186/87, der in Chroniken als „Sommer statt Winter“ beschrieben wird.

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