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Ein Stahlarbeiter im Schutzanzug entnimmt eine 1500 Grad heiße Roheisenprobe beim Abstich am Hochofen 8, Duisburg. (Archivbild)

© imago/Rupert Oberhäuser/IMAGO/Rupert Oberhäuser

„Wir können nicht weitermachen wie bisher“: Thyssen-Stahl schließt Personalabbau nicht aus

Thyssen-Stahl will sich neu aufstellen. Dass Jobs gestrichen werden, kann der Aufsichtsratschef nicht ausschließen. Die IG Metall fordert den Erhalt aller 27.000 Arbeitsplätze.

Der Aufsichtsratschef der Stahltochter von Thyssenkrupp, Sigmar Gabriel, schließt einen Jobabbau in der Sparte nicht aus. Es sei geplant, dass der Vorstand von Thyssenkrupp Steel bis Mitte April ein Konzept vorlegen werde, sagte Gabriel der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

Wie sich die aktuelle Situation auf die zukünftige Beschäftigung in den nächsten Jahren auswirken könne, sei eine der Fragen, mit denen sich der Stahl-Vorstand selbstverständlich befassen müsse. „Es kann sicher nicht ausgeschlossen werden, dass bei Kapazitätsanpassungen auch ein Beschäftigungsabbau erfolgt.“

Die Zukunft der konjunkturanfälligen Stahlsparte von Thyssenkrupp mit ihren rund 27.000 Beschäftigten ist seit Jahren offen. Aktuell verhandelt der neue Vorstandschef Miguel Lopez über ein Joint-Venture mit der EPH Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky - bislang ohne Ergebnis. Die IG Metall und Arbeitnehmervertreter fordern von Lopez ein klares Konzept und den Erhalt der Arbeitsplätze und aller Standorte.

„Wir können nicht so weitermachen wie bisher“, sagte Gabriel der Zeitung nun. Der frühere SPD-Chef und Bundeswirtschaftsminister ist seit April 2022 Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp Steel Europe. Thyssenkrupp Steel benötige „eine grundlegende Neuaufstellung“.

„Wir haben Anlagen, die auf eine jährliche Produktion von knapp zwölf Millionen Tonnen ausgelegt sind, aber wir verkaufen derzeit nur etwa neun Millionen Tonnen – Tendenz möglicherweise sogar fallend.“

Eine gewisse Zeit lasse sich das ohne Anpassungen überbrücken, aber nicht auf Dauer. „Wir alle zusammen im Unternehmen, das Management und die Mitbestimmung, müssen jetzt schauen, dass wir einen Plan entwickeln, der uns in die Zukunft trägt.“ (Reuters)

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