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Die Seite der Suchmaschine von Google ist hinter einer Frau mit Brille zu sehen.

© picture alliance/dpa

Wettlauf der KI-Rivalen: Google plant radikale Änderungen für Web-Suche

Samsungs Ankündigung, Google womöglich durch die Suchmaschine Bing zu ersetzen, befeuert die Rivalität unter den Tech-Riesen. Das Thema künstliche Intelligenz steht dabei ganz oben.

Von Leah Nowak

Um sich gegenüber anderen Tech-Giganten zu behaupten, versucht Google offenbar, sein Kerngeschäft mit einer Reihe von neuen Projekten zu schützen. Wie die „New York Times“ berichtet, seien darunter sowohl Aktualisierungen der bisherigen Suchmaschine als auch Pläne für eine völlig neue Konzepte.

Laut Bericht seien die Mitarbeiter von Google schockiert gewesen, als sie im März erfuhren, dass der südkoreanische Konzern Samsung erwog, Google durch Microsofts Bing als Standardsuchmaschine auf seinen Geräten zu ersetzen.

Jahrelang zählte Bing zu den eher zweitklassigen Suchmaschinen. Für Brancheninsider sei das Programm jedoch zuletzt sehr viel interessanter geworden, nachdem es kürzlich eine neue Technologie für künstliche Intelligenz einführte.

Die Bedrohung durch Samsung stelle den ersten potenziellen Riss in Googles scheinbar unüberwindbarem Suchgeschäft dar. Mit dem Samsung-Vertrag stünden geschätzte 3 Milliarden Dollar an Jahreseinnahmen auf dem Spiel. Weitere 20 Milliarden Dollar seien an einen ähnlichen Vertrag mit Apple gebunden, der dieses Jahr zur Verlängerung anstünde, so der Bericht.

Jim Lecinski, ein ehemaliger Google-Vizepräsident für Vertrieb und Service, habe gesagt, das Unternehmen sei nun regelrecht zum Handeln gedrängt worden und müsse die Nutzer davon überzeugen, dass es genauso "leistungsstark, kompetent und zeitgemäß" sei wie seine Konkurrenten.

Die von Google geplanten neuen Funktionen, die unter dem Projektnamen „Magi“ liefen, würden von Designern, Ingenieuren und Führungskräften entwickelt, die in so genannten Sprint Rooms arbeiteten, um die neuesten Versionen zu optimieren und zu testen. Die neue Suchmaschine würde den Nutzern ein weitaus individuelleres Erlebnis bieten als der derzeitige Dienst des Unternehmens und versuchen, die Bedürfnisse der Nutzer zu antizipieren, heißt es weiter.

Google betreibt seit Jahren Forschung an künstlicher Intelligenz. Sein DeepMind-Labor in London gilt als eines der besten KI-Forschungszentren der Welt. Das Unternehmen sei ein Pionier bei KI-Projekten wie selbstfahrenden Autos und den sogenannten großen Sprachmodellen, die bei der Entwicklung von Chatbots verwendet werden.

Jetzt gehe es darum, die Kontrolle über die nächste große Neuerung der Branche zu gewinnen. Letzten Monat hat Google seinen eigenen Chatbot, Bard, auf den Markt gebracht. Die Reaktionen darauf waren jedoch gemischt.

Die Pläne für die neue Suchmaschine, die Googles Ambitionen, das Sucherlebnis neu zu gestalten, verdeutlichen, befinden sich laut Bericht noch im Anfangsstadium. Für die Veröffentlichung der neuen Suchtechnologie gebe es bislang keinen klaren Zeitplan. (Tsp)

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