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KAUFEN oder NICHT: Teurer Wunderkessel

DAS TESTURTEIL 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.

Vorwerk? Das sind doch die mit den teuren Staubsaugern, dachte ich immer. Dass Vorwerk auch eine Küchenmaschine herstellt, und zwar schon seit Jahrzehnten, war mir neu. Gerade haben 25 der berühmtesten Köche Deutschlands zum 25-jährigen Jubiläum des Vorwerk Thermomix gratuliert und sich schwärmerisch zu dem Gerät bekannt. Wie konnte das Ding nur an mir vorbeiexistieren? Die Antwort liegt wohl in dem kuriosen Direktvertrieb, den die Firma Vorwerk pflegt. Man kann schlichtweg kein Produkt kaufen, ohne dass zur Vorführung ein Vertreter ins Haus kommt, für Staubsauger, den Thermomix oder gar für Schönheitsmittel. Für die Ausleihe unseres Testgeräts kam die Leiterin der Versuchsküche persönlich. In rund anderthalb Stunden stellte sie her: Baguettebrote, Marmelade, Rohkostsalat, eine klare Gemüse-Nudelsuppe und eine sahnige, pürierte Version der Suppe sowie einen Frucht-Smoothie.

Ich habe in den darauffolgenden Wochen noch allerhand Experimente mit dem Gerät gemacht und kann nun sagen: Wer viel backt oder gern Marmelade kocht, hat einen echten Helfer gefunden. Klasse ist das Gerät auch zum Suppekochen, Gemüsedämpfen und Alles-in-einsMachen: Während zum Beispiel unten drin die Suppe köchelt, garen die Kartoffeln im Körbchen, und oben im Dampfgar-Aufsatz die Königsberger Klopse und Gemüse. Perfekt wird auch Risotto, ohne dass man dabeistehen und rühren muss. Die Maschine kann mahlen, schroten, hacken, rühren, kneten, jede einstellbare Temperatur halten, wiegen, pulverisieren und natürlich kochen. Sie ist sehr gut durchdacht, alle Teile können in den Geschirrspüler, und es gibt keine Fummelei. Der Thermomix hat sogar eine richtige Fangemeinde: Unter www.wunderkessel.de werden Ideen und Rezepte ausgetauscht.

Ein paar Nachteile hat das Gerät aber: Erstens ist es mit 960 Euro recht teuer. Zweitens muss man umlernen und erst mal alle gewöhnlichen Rezepte weglegen, bis man ein Gefühl für die Maschine hat. Zum Glück werden ein paar Kochbücher mitgeliefert. Drittens geht Aufwärmen schief: Da das Messer unten im Topf immer rührt, haut es gare Speisen selbst im Schongang kurz und klein. Mein mittags perfekter Risotto war abends Matsch.

Trotzdem: Mir hat die Zeit mit dem Zauberkessel viel Spaß gemacht.

Fatina Keilani

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