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Sicherheitspersonal vom Flughafen Hannover steht bei einem Warnstreik im März 2022 am Terminal A.

© dpa/Julian Stratenschulte

Tarifkämpfe im Bahn- und Luftverkehr: Arbeitgeber rufen nach strengerem Streikrecht

Streiks in der kritischen Infrastruktur gefährden die deutsche Wirtschaft. So argumentieren zumindest die Arbeitgeber und fordern ein Eingreifen der Politik.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Streiks im Bahn- und Luftverkehr nimmt die Debatte um eine Reform des Streikrechts Fahrt auf. „Die Streiks in der kritischen Infrastruktur sind nicht nur ärgerlich, sondern auch Wachstumsbremsen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter der „Rheinischen Post“.

„Die volkswirtschaftlichen Schäden treffen ja nicht nur die unmittelbar betroffenen Unternehmen, sondern die gesamte Wirtschaft.“ Das Vorgehen der Gewerkschaften bezeichnete Kampeter als „unverhältnismäßig“ und forderte den Gesetzgeber zum Handeln auf. „Wir brauchen ein klares Arbeitskampfrecht, ganz besonders für die Bahn und vergleichbare Bereiche.“

Auch die Wirtschaftsweise Veronika Grimm erwartet ein Einlenken der Gewerkschaften Verdi und GDL in den aktuellen Tarifkonflikten bei Bahn und Lufthansa. „Das Streikrecht genießt einen hohen Schutz und das ist auch gut so“, sagte sie in der „Rheinischen Post“.

„Aber wenn die Streiks zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit belasten, kann es natürlich sein, dass der Gesetzgeber eingreift und das Regelwerk anpasst“, so Grimm weiter. So könne man etwa auf die Idee kommen, ein Schlichtungsverfahren vor dem Streik vorzuschreiben.

Aus der Opposition kommen ähnliche Forderungen: Der rechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Günter Krings, fordert ein Streikgesetz mit Pflicht-Vorlaufzeiten für Arbeitskämpfe bei der kritischen Infrastruktur. In ein solches Gesetz „gehören Maßstäbe für die Verhältnismäßigkeit und die nötigen Vorlaufzeiten für einen Streik in der Daseinsvorsorge und der kritischen Infrastruktur“, sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

„Nur so können die Kunden, die auch jetzt bei den Bahnstreiks die größten Opfer sind, rechtzeitig Vorkehrungen treffen“, sagte Krings. (dpa)

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