zum Hauptinhalt
Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der Deutschen Post aktuell zum Warnstreik auf.

© Foto: IMAGO/ArcheoPix

Update

Streik droht: Tarifverhandlungen für die Deutsche Post gescheitert

Die Tarifverhandlungen der Deutschen Post sind gescheitert. Die Gewerkschaft Verdi will nun eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf einleiten.

| Update:

Die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte der Deutschen Post sind gescheitert. Die Gewerkschaft Verdi will nun eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf einleiten, wie sie am Freitag mitteilte.

Die Gewerkschaft Verdi wies das Angebot des Unternehmens als „weit entfernt“ von ihren Forderungen zurück. Die Deutsche Post erklärte, Verdi habe eine „historische Chance verspielt“. Das Angebot habe Lohnerhöhungen von bis zu 20,3 Prozent enthalten.

Seit Mittwoch läuft in Düsseldorf die dritte Runde der Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Post und Verdi für rund Paketboten, Briefträger und andere Beschäftigte der Deutschen Post im Inland.

Verdi fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt und verweist zur Begründung unter anderem auf die hohe Inflation. Dieser Forderung verlieh die Gewerkschaft in den vergangenen Wochen mit mehreren Warnstreiks Nachdruck.

Die Deutsche Post bot nach eigenen Angaben rückwirkend ab Januar eine steuerfreie Inflationsprämie von 3000 Euro für alle rund 160.000 Tarifbeschäftigten an, zudem ab 2024 in zwei Stufen eine Lohnsteigerung um 340 Euro pro Monat.

Verdi kritisierte insbesondere die lange Laufzeit

„Dies entspricht einem Einkommenszuwachs von insgesamt 4420 Euro pro Jahr und ist ein deutlicher Einkommenssprung für alle Beschäftigten, insbesondere die unteren Lohngruppen“, erklärte die Deutsche Post am Freitag. Das Einstiegsgehalt für einen Paketsortierer würde sich demnach um 20,3 Prozent erhöhen.

Eine neu eingestellte Zustellerin bekäme rund 18 Prozent mehr im Monat. Die Post sei mit diesem Angebot „an die Grenze des finanziell Machbaren gegangen“, erklärte das Unternehmen. Es sei „nicht nachvollziehbar“, dass die Gewerkschaft die Zukunft des Brief- und Paketgeschäftes und damit auch viele Arbeitsplätze aufs Spiel setze.

Verdi kritisierte insbesondere die lange Laufzeit von 24 Monaten und die geringe Entgelterhöhung im Jahr 2024. Dies erhöhe das Risiko weiterer Reallohnverluste, erklärte Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Die zuständige Tarifkommission habe am Freitag die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt und leite nun eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf ein.

Nach jüngsten Angaben der Post kamen durch die Warnstreiks Millionen Briefe und Pakete verzögert an. Der Konzern hat bereits angekündigt, in dieser Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen. Das Unternehmen weist Verdis Tarifforderung allerdings als überzogen zurück. (dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false