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Raus mit dem Alten. Wenn ein Kühlschrank zehn Jahre alt ist, lohnt sich der Austausch gegen ein energieeffizientes Modell auf jeden Fall. Das Gerät muss aber vernünftig entsorgt werden. Es sollte weder auf der grünen Wiese landen noch im Keller als zusätzlicher Kühlstauraum weiterlaufen.

© Helen Rempel/nat2851terry - Fotolia

Tipps für den Alltag: So sparen Sie Strom - und Geld

Ein neuer Kühlschrank, Umluft im Backofen und Deckel drauf beim Kochen - das hilft schon, die Stromrechnung zu drücken.

Obwohl der Großhandelspreis an der Leipziger Strombörse seit Jahren stetig sinkt, steigen die Strompreise für Haushaltskunden weiter. Mehr als 200 Stromversorger haben in diesem Jahr ihre Preise erhöht, zum April auch Vattenfall – um knapp vier Prozentpunkte. Was tun? Man kann den Anbieter wechseln oder Strom sparen oder beides. Mit einer Kilowattstunde Strom kann man eine 60-Grad-Wäsche waschen, drei Stunden auf einen Plasma-Fernseher starren, 91 Stunden eine Elf-Watt-Energiesparlampe brennen lassen oder 1000 Stunden Radio hören.

Stromanbieter wechseln

Wer sich die Preiserhöhung nicht gefallen lassen will, kann sich einen neuen Stromanbieter suchen. Ein halbes Dutzend Vergleichsportale für Stromtarife helfen dabei. Manchmal reicht es schon, aus der Grundversorgung in einen anderen Tarif desselben Anbieters zu wechseln. Der Wechsel ist einfach: Der Kunde muss lediglich einen Auftrag erteilen. Alles andere erledigt der neue Anbieter.

Tipp: Wie der Wechsel des Stromanbieters genau funktioniert, erfahren Sie im Ratgeber rund um den Stromvergleich.

Heizung und Warmwasser

In Einfamilienhäusern ist die Heizungspumpe oft der größte Stromverbraucher. Viele sind nicht auf eine niedrige Stufe eingestellt und lassen sich nicht zeitlich steuern. Der Austausch kostet samt Montage zwischen 300 und 450 Euro. Schon nach ein bis zwei Jahren ist die Investition wieder verdient. Die Pumpen sparen bis zu 90 Prozent Energie. Sie laufen nur, wenn Wärme oder Warmwasser gebraucht werden, also weder nachts noch im Urlaub. Die Regierung fördert den Austausch über ein KfW-Förderprogramm mit bis zu 25 Prozent. Die Pumpe hält zwischen 15 und 20 Jahren und spart über diesen Zeitraum bis zu 3000 Euro Stromkosten.

Wenn das warme Wasser mit Strom erwärmt wird, gibt es mehrere Sparmöglichkeiten: Duschen verbraucht weniger warmes Wasser als Baden. Wer einen Durchflussbegrenzer in den Duschkopf einbaut, vermindert den Wasserdurchfluss – ohne das weiter zu bemerken – und spart auch dabei warmes Wasser, bezogen auf einen Einpersonenhaushalt sind das bis zu 60 Euro im Jahr Stromkosten. Dabei kosten diese Perlatoren weniger als fünf Euro.

Wer einen Warmwasserspeicher hat, kann ihn während der Abwesenheitszeiten herunter- oder ausschalten. Das gilt auch für den Urlaub. Wenn ein Warmwasserspeicher zum Austausch ansteht, lohnt es sich, ihn durch einen Durchlauferhitzer zu ersetzen. Die sind effizienter.

Kühlen und Gefrieren

Wenn ein Kühlschrank zehn Jahre oder älter ist, rät die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bereits zum Austausch. Der Energieverbrauch für die Herstellung des Neugeräts wird innerhalb der ersten zwei Jahre durch die deutliche Einsparung von Strom kompensiert, hat das Öko-Institut ausgerechnet. Wer ein Altgerät (12 Jahre) gegen ein sehr effizientes A+++-Gerät tauscht, kann im Jahr rund 56 Euro Stromkosten sparen. Arme Haushalte können dabei einen Zuschuss von bis zu 150 Euro in Anspruch nehmen, den das Umweltministerium finanziert. Weitere Informationen dazu unter: www.stromspar-check.de.

Der Kühl- oder Gefrierschrank sollte nicht neben dem Herd und auch nicht in der Sonne stehen. Jedes Grad geringerer Raumtemperatur spart beim Kühlschrank sechs Prozentpunkte Strom, beim Gefrierschrank drei Prozentpunkte. Wichtig ist es, den Gefrierschrank oder Kühlschrank abzutauen, sobald sich Eis an den Wänden gebildet hat. Sonst frisst er zu viel Strom. Ein bis zwei Mal im Jahr ist das Abtauen fällig. Wer Gefrorenes im Kühlschrank auftaut, kann die Kälte davon zur Kühlung nutzen und spart wiederum Strom. Die Lüftung des Kühlschranks sollte nicht zu verstaubt sein. Auch das kostet mehr Strom. Beim Einräumen die leicht verderblichen Waren – Fleisch, Wurst, Fisch, Eierspeisen – auf die Glasplatte und möglichst an der Rückwand des Kühlschranks lagern. Obst und Gemüse in die dafür vorgesehenen Fächer darunter packen, dort ist es zwei bis drei Grad wärmer. Milchprodukte in die Mitte und Produkte, die nach dem Öffnen kühl gelagert werden sollen, können ganz nach oben. Gekochte Speisen erst nach dem Abkühlen in den Kühlschrank stellen, und niemals offen lassen. Was verdunstet, wird zu Eis an den Wänden – und kostet Strom.

Waschen und Spülen

Waschmaschinen, Trockner und Spülmaschinen der besten Effizienzklasse sparen Strom. Wer auf einen Trockner verzichten kann, sollte eine Wäscheleine verwenden. Statt mit 60 Grad zu waschen, reichen meistens 30 oder 40 Grad. Auf die Vorwäsche kann getrost verzichtet werden. Für alle Geräte gilt: Möglichst nur ganz voll waschen. Ein guter Geschirrspüler verbraucht weniger Strom und Wasser als jemand, der die Arbeit von Hand erledigt.

Kochen und Backen

Auch beim Herd und Backofen gilt die Regel, möglichst effiziente Geräte anzuschaffen. Der Backofen verbraucht etwa vier mal mehr Energie als die Kochplatten oder Kochfelder. Umluft ist um 25 bis 40 Prozent sparsamer als ein Herd mit Ober- oder Unterhitze. Und Vorwärmen ist dann nicht nötig. Nur passende Töpfe mit einem glatten Boden und möglichst passende Deckel verwenden. Die Restwärme nach dem Ausschalten reicht in vielen Fällen aus, um Speisen fertig zu kochen. Bei Reis oder Nudeln kann man die Platte schon nach wenigen Minuten Kochen ausschalten, weil sie im warmen Wasser mit der Restwärme problemlos gar werden. Schnellkochtöpfe sparen noch mehr Energie ein. Wasserkocher sind sparsamer als der Herd, und zum Aufwärmen von Speisen eignet sich eine Mikrowelle.

Unterhaltungselektronik

Viele Fernseher, HiFi-Anlagen oder auch Computer ziehen auch dann noch Strom, wenn sie ausgeschaltet worden sind. Hier helfen abschaltbare Steckerleisten. Bis zu 90 Euro können Familien Stromkosten sparen, wenn sie so Stand-by-Verluste vermeiden. Je größer der Fernseher, desto mehr Strom verbraucht er. Das Laptop ist effizienter als der Tisch-Computer. Und Ladegeräte immer ausstecken, wenn Geräte voll beladen sind, denn sie ziehen auch dann noch Strom, wenn es gar nichts mehr zu laden gibt.

Beleuchtung

Im Vergleich zu Glühlampen, die ohnehin nur noch selten in den Haushalten leuchten, sind Energiesparlampen schon ein großer Fortschritt. Mit LED-Lampen lässt sich noch mehr Energie sparen. Schon für knapp fünf Euro hat das Ratgeberportal für Ökoprodukte, Eco-Top-Ten des Ökoinstituts, LED-Leuchten bester Qualität aufgelistet, mit denen sich bis zu 90 Prozent des Stromverbrauchs einsparen lassen.

Beratung

Wer nicht recht weiß, wie das Stromsparen am besten klappt, kann sich Beratung oder auch elektronische Hilfe holen. Arme Haushalte können den Stromsparcheck in Anspruch nehmen. Sonst beraten die Verbraucherzentralen. Die Deutsche Energieagentur (Dena) bietet einen Stromsparhelfer an und verschiedene Apps für das Smartphone können ebenfalls bei der Suche nach Stromfressern im Haushalt helfen.

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