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Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident des Landes Brandenburg, spricht auf dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum (OWF).

© dpa/Patrick Pleul

Ostdeutsches Wirtschaftsforum: Politik und Wirtschaft mahnen zu mehr Willkommenskultur

Der Fachkräftemangel ist auf dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow eines der Kernthemen. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke wirbt für mehr ausländische Fachkräfte.

Auch zu Beginn des zweiten Konferenztages des Ostdeutschen Wirtschaftsforums lässt das Thema nicht lange auf sich warten. „Wir brauchen ausländische Fachkräfte in unserem Land“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Montagmorgen in seiner Eröffnungsrede in Bad Saarow.

„Dazu braucht es ein Land, das wirklich mit Ausländerfeindlichkeit und mit Rassismus nichts zu tun hat“, sagte der SPD-Politiker. Fehlende Fachkräfte seien dem Regierungschef zufolge heute schon „der limitierende Faktor für das Wachstum der Wirtschaft“.

Tatsächlich ist der Fachkräftemangel vor allem aus Sicht ostdeutscher Unternehmen die größte Herausforderung. Geeignete Fachkräfte anzuwerben und zu halten, stellt laut einer Anfang Juni veröffentlichten Civey-Umfrage, für über zwei Drittel der befragten Managerinnen und Manager in Ostdeutschland das größte Problem dar.

Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte auf dem Forum, aus der guten wirtschaftlichen Entwicklung folge nicht automatisch eine gesellschaftliche Zustimmung.

© dpa/Patrick Pleul

Dagegen stufen Unternehmen im gesamten Bundesgebiet laut der jüngsten Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) die Energie- und Rohstoffpreise nach wie vor als größtes Geschäftsrisiko ein.

Bereits Bundeskanzler Olaf Scholz rief am ersten Tag des Forums zu einem anderen Bewusstsein im Zusammenhang mit der Fachkräfteproblematik auf. Man müsse einsehen, dass ausländische Fachkräfte in Deutschland nicht nur gebraucht würden, sondern wirklich willkommen seien, so Scholz. Auch der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, rief im Tagesspiegel vor dem Forum dazu auf, dass es neben einer guten Infrastruktur auch eine Willkommenskultur brauche.

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) Siegfried Russwurm wurde dabei noch deutlicher. „Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile sind das Allerletzte, was unser Land braucht“, mahnte der 59-Jährige am Sonntagabend in seinem Grußwort.

Auf der Konferenz in Bad Saarow südöstlich von Berlin diskutieren von Sonntag bis Dienstag unter dem Motto „Eine neue Zeit“ Vertreter:innen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über die Transformation der Wirtschaft. Neben dem Fachkräftemangel geht es dabei generell um Standortbedingungen wie Energieversorgung, Wettbewerbsstruktur und Logistik.

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