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Die Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD).

© dpa/Michael Kappeler

„Aufhellung“ am Markt : Geywitz rechnet mit 265.000 neuen Wohnungen im kommenden Jahr

Die Prognose fällt besser aus als noch im Frühjahr. Ihr ursprüngliches Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen verfehlt die Bundesregierung trotzdem deutlich.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) rechnet auf der Grundlage eines aktuellen Gutachtens im kommenden Jahr mit 265.000 neuen Wohnungen. Bis Ende 2023 seien rund 270.000 Wohnungen fertiggestellt worden, sagte Geywitz der „Rheinischen Post“.

„Für 2024 werden es voraussichtlich 265.000 neue Wohnungen laut Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung sein.“ Die nun angepassten Berechnungen der Fertigstellungszahlen für 2023 und 2024 seien damit besser prognostiziert als noch im Frühjahr.

Dennoch wird die Bundesregierung ihr ursprüngliches Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen damit auch 2024 deutlich verfehlen. „In einer Rezessionsphase, die so nicht vorhersehbar war, ist das in der Tat so“, sagte die SPD-Politikerin. „100.000 Wohnungen mehr zu bauen, ist nicht möglich.“ Sie sei aber froh, „dass wir stabile Fertigstellungszahlen haben“. Mit einer „Aufhellung“ am Wohnungsmarkt rechnet die Ministerin „Ende 2024, Anfang 2025“.

Geywitz berief sich bei ihren Angaben auf ein noch unveröffentlichtes Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag ihres Ministeriums, das der Zeitung vorlag. Demnach werden trotz stark rückläufiger Baugenehmigungen im kommenden Jahr mit 265.000 neuen Wohnungen fast so viele fertiggestellt wie im noch laufenden Jahr, in dem 269.000 Wohnungen gebaut wurden.

Bauüberhang liegt bei 880.000 Wohnungen

Eine Erklärung dafür ist dem Bericht zufolge der große Überhang an bereits genehmigten, aber noch nicht begonnenen oder abgeschlossenen Wohnungen. Der Bauüberhang liegt laut Geywitz derzeit bei 880.000 Wohnungen.

Dem Bericht zufolge liegen die Baukosten laut DIW derzeit insgesamt „um gut ein Viertel über denen von 2020“, der Preisauftrieb dürfte sich „allerdings 2024 nicht fortsetzen“. Demnach erwartet das Institut für 2024 einen Rückgang der Wohnungsbauinvestitionen um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Ampel-Regierung war mit dem Ziel gestartet, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, 100.000 davon Sozialwohnungen. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat inzwischen eingeräumt, dass dieses Ziel nicht zu erreichen ist. Grund sind vor allem die stark gestiegenen Bauzinsen und Materialkosten. 2022 wurden 295.300 neue Wohnungen fertiggestellt. (AFP)

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