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Ein ICE ist auf der eingleisigen Strecke zwischen Rostock und Stralsund unterwegs.

© dpa/Bernd Wüstneck

Abfahrt alle 30 Minuten: Diese 20 Städte will die Bahn künftig an den Deutschlandtakt anbinden

Mit zusätzlichen Finanzspritzen der Bundesregierung soll die Deutsche Bahn modernisiert werden. Vor allem große Städte profitieren.

Die Deutsche Bahn (DB) will rasch „mehr schnelle Verbindungen für noch mehr Menschen in einem dichteren Takt“ anbieten: Bis 2026 werde die Bahn 20 Großstädte in Deutschland mit einem ICE-Halbstundentakt an den Fernverkehr anbinden, kündigte DB-Chef Richard Lutz am Donnerstagabend vor Journalisten in Berlin an. „Das sind in nur drei Jahren fast doppelt so viele Städte wie heute.“

Die Bahn sei „mittendrin im Aufbau des Deutschlandtaktes“, sagte Lutz. „Der Deutschlandtakt ist nicht tot, er lebt und wird umgesetzt.

Für den Deutschlandtakt soll der Bahnverkehr auf einen bundesweiten Taktfahrplan umgestellt werden, der für Fahrgäste die Abfahrtszeiten zuverlässiger und planbarer macht und außerdem den Umstieg erleichtert.

Diese Städte sollen ab 2026 Teil des Halbstundentakts sein:

  • Augsburg
  • Erfurt
  • Göttingen
  • Halle (Saale)
  • Hannover
  • Kassel
  • Mannheim
  • Stuttgart
  • Ulm

Die Züge sollen dafür jede Stunde in jede Richtung zur selben Minute fahren - Fernzüge in einem Takt von 60 Minuten und auf Hauptachsen im 30-Minuten-Takt.

Fern- und Regionalverkehr sollen außerdem optimal miteinander vernetzt werden. Teil des Deutschlandtaktes sind zum jetzigen Zeitpunkt Berlin, Duisburg, Düsseldorf, Flughafen Frankfurt, Frankfurt am Main, Hagen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg, Wuppertal und Würzburg

Ampel gibt Milliarden frei für „Jahrhundertprojekt“

Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Staatssekretär Michael Theurer (FDP) aus dem Verkehrsministerium, hatte Anfang März dem ZDF gesagt, der Deutschlandtakt werde „in den nächsten 50 Jahren als Jahrhundertprojekt“ umgesetzt. Das Bundesverkehrsministerium arbeite aber an einer Beschleunigung des Projekts.

Bahn-Chef Lutz betonte erneut, der Beschluss des Koalitionsausschusses von Ende März, dem Staatskonzern bis 2027 zusätzliche Milliarden zur Verfügung zu stellen, sei ein „Wendepunkt“.

Die Ampel-Regierung beziffert den Finanzbedarf auf 45 Milliarden Euro bis 2027. Lutz sagte, nun seien die Voraussetzungen geschaffen, die „veraltete und störanfällige Schieneninfrastruktur konsequent zu modernisieren und zu digitalisieren“.

Er betonte, der Konzern treibe Ausbau und Modernisierung der Flotte voran. Das Jahr 2023 werde in Sachen Flottenausbau „ein absolutes Rekordjahr“. Der Konzern nehme im Schnitt jeden Monat drei neue ICE-Züge in Betrieb. Ende des Jahres werde die Flotte auf rund 400 Züge angewachsen sein - 2017 waren es demnach 270 bis 280 Züge.

Die Nachfrage der Fahrgäste sei hoch, sagte Lutz: Über die Osterfeiertage sei eine Rekordzahl von 2,3 Millionen Menschen in den Fernverkehrszügen der DB unterwegs gewesen. Für das Gesamtjahr erwarte der Konzern einen neuen Fahrgastrekord von „deutlich mehr als 150 Millionen Reisenden im Fernverkehr“. (AFP, Tsp)

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