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Grüner Sprit aus Chile: Porsche will seine Verbrenner behalten.

© Gestaltung: tagesspiegel/ K. Schuber/Fotos: freepik

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Luxus in Grün?: Warum Porsche künftig mit Treibstoff aus Chile fährt

Der 911 ist Luxusauto, Statussymbol – und fährt mit Benzin. Damit er weiter rollt, setzt Porsche auf grünen Wasserstoff vom anderen Ende der Welt. Ist das nachhaltig?

13.577 Kilometer von Stuttgart entfernt liegt die Kleinstadt Porvenir. Ganz im Süden Chiles, in Feuerland, einer Inselgruppe, auf der mehr Biber und Robben leben als Menschen. 5900 Einwohner, drei winzige Supermärkte, zwei Parks, einige menschenleere Straßen. Die Häuser haben Blechdächer und schiefe Gartenzäune. Tagsüber kommen Busse mit Touristen vorbei, sie wollen die unberührte Natur erleben. Karges, flaches Land, soweit das Auge reicht.

Neuerdings haben nicht nur Touristen daran Interesse. Sondern auch internationale Großkonzerne. Einer davon: Porsche. Hauptsitz: Stuttgart-Zuffenhausen. Der Ortsname Porvenir klingt melodischer als der deutsche, eine tiefere Bedeutung hat er auch: Auf Spanisch heißt er „Zukunft“. Für den deutschen Autobauer muss das wie ein Versprechen klingen.

Denn Porsche hat, wie der Rest der Welt, eine Mammutaufgabe vor sich: die Energiewende. 2035 wird die EU keine Verbrennermotoren mehr auf den Markt lassen. Es sei denn, sie fahren mit synthetischem Kraftstoff, auf Neudeutsch: E-Fuels. Gemeint sind Treibstoffe, die nicht aus Erdöl, sondern aus Strom gewonnen werden. Genau genommen aus grünem Wasserstoff, der wiederum mit Wind- oder Sonnenenergie hergestellt wird. Die Technologie ist da, und sie gilt als klimafreundlich – aber nicht unumstritten.

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