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Ein Flugzeug der Lufthansa und eines von Air Berlin dem Flughafen Tegel.

© Maurizio Gambarini/dpa

Insolvente Fluggesellschaft: Das Trauerspiel um Air Berlin

Rekordgewinn für die Lufthansa, ein paar tausend Beschäftigte vor der Arbeitslosigkeit: Das stinkt zum Himmel. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Alfons Frese

In Frankfurt am Main sitzt der Chef der Lufthansa und kann vor Kraft kaum laufen, während sich in Berlin und Düsseldorf ein paar tausend Beschäftigte von Air Berlin auf den Gang zur Arbeitsagentur einstellen. Carsten Spohr meldet einen Rekordgewinn und sieht die Lufthansa als den Hauptakteur bei der Neuformierung der europäischen Luftfahrt, derweil in Berlin der Versuch einer Transfergesellschaft scheitert.

Auch deshalb, weil sich die Lufthansa nicht an den Kosten beteiligt. Aber nicht nur die Lufthansa, auch der Bund, Bayern und NRW möchten sich nicht mit Millionenbeträgen an die Seite des Berliner Senats stellen. Warum auch soll die Allgemeinheit der Steuerzahler bei Air Berlin einspringen?

Und warum sollte Spohr mit Lufthansa-Geld helfen? Er hat seine Ziele erreicht und wird als einer der erfolgreichsten Chefs der Lufthansa in die Geschichte eingehen. Wohltaten sind da nicht gefragt. Und doch stinkt das alles gewaltig zum Himmel. Der von Spohr zu Air Berlin entsandte Manager Thomas Winkelmann kassiert noch ein paar Jahre Millionen; die Lufthansa verschafft sich auch mithilfe der Politik ein Teil-Monopol, und die Air-Berlin-Beschäftigen stehen im Regen. So verspielt man Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft.

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