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Hier geht’s rund: Blockrandbebauung an der Bundesallee, Ecke Nachodstraße.

©  SSN Development/Krüger Schuberth Vandreike

Quartier Bundesallee: Berliner Volksbank zieht zur IBB

An der Kreuzung der Bundesallee mit Hohenzollerndamm und Nachodstraße entsteht ein neues Quartier. Die Bank will hier ihre Zentrale beziehen.

Er war „fällig“, schon lange nicht mehr schön: der grau-rote Betonklotz aus den späten siebziger Jahren an der Bundesallee, Sitz eines Arbeitsamtes und der ehemaligen Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) in Wilmersdorf. Seit Dezember 2013 stand das Jobcenter leer. Bereits 2012 hatte die Schweizer SSN Group das Grundstück gekauft. Im September 2014 beschloss der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf in einer Bezirksverordnetenversammlung einen neuen Bebauungsplan für das sogenanannte Quartier Bundesallee (Ecke Nachodstraße) und die „Prager Hofgärten“, abgeschirmt vom Lärm der Bundesallee.

Vorgesehen sind auf knapp 44 000 Quadratmetern überwiegend Büros in bis zu neunstöckigen Bauten in einer Blockrandbebauung, die das neue Eck-Ensemble nördlich vom Prager Platz in vorderster Linie prägen werden. Nach Informationen dieser Zeitung will hier die Berliner Volksbank ihre neue Zentrale beziehen. Dies wurde dem Tagesspiegel von Vertretern der Immobilienwirtschaft in Berlin auf Anfrage bestätigt. Die Pläne sollen noch im Dezember öffentlich vorgestellt werden.

Willkommen in der ersten Reihe

Vor etwa einem Jahr waren Gespräche über ein neues Domizil der Berliner Volksbank direkt neben dem Hauptbahnhof an der Invalidenstraße gescheitert. Damals ging es um eine Geschossfläche von rund 20 000 Quadratmetern. Der neue Standort hat 18 071 Quadratmeter Büroflächen zu bieten. Die Berliner Volksbank würde sich in bester Gesellschaft befinden: Die Investitionsbank Berlin (IBB) residiert ganz in der Nähe in einem 12-Geschosser (Baujahr 1974), vis-à-vis.

Der Plan der Architekten sieht eine elegante Rundung des Gebäudes an der Straßenseite vor. Die Wohnungen werden nach innen angeordnet.

©  SSN Development/Krüger Schuberth Vandreike (KSV)

„Mit dem Neubau des Quartiers Bundesallee (QB) rückt ein ganzes Stadtquartier wieder an die Bundesallee heran“, schreibt die SSN Group auf ihrer Website: „Es wird nicht nur eine Lücke im Straßenbild geschlossen, sondern die prominente Kreuzung am Eingang zum Berliner Westen erhält einen attraktiven Blickfang. Zeitlose moderne Architektur und eine einzigartige Lage in einem gewachsenen, hochwertigen Umfeld – so zeigen sich die Gebäude des QB in bester, individueller Repräsentanz zur Bundesallee und Nachodstraße. Hier werden Sie gesehen und können sich sehen lassen. Willkommen in der ersten Reihe!“

Dort dürfte sich die Berliner Volksbank sehr gerne sehen – sie ist eine der größten Genossenschaftsbanken Deutschlands. Beim Zuschnitt der Büros hat man am neuen Standort noch alle Möglichkeiten: Alle drei Bürogebäude lassen sich miteinander verbinden. Bis zu zirka 2500 Quadratmeter an Büroflächen können auf einer Etage geschaffen werden.

Künftig sollen alle Bankangestellten an einem Standort zusammenarbeiten

Ob sich die Berliner Volksbank hier einmieten oder Eigentümer erwerben wird, ist noch nicht bekannt. Geld hätte man für die neuen Büroimmobilien: Der aus drei Immobilien – Budapester Straße, Kurfürstenstraße, Nürnberger Straße – bestehende alte Standort in der City West wurde am 22. Dezember 2014 verkauft. Inzwischen wurden am Standort „Top Tegel“ Ersatzquartiere gefunden. Gekauft hatte eine Investorengemeinschaft – bestehend aus namhaften Akteuren am Immobilienmarkt: Benson Elliot Capital Management aus London, die Klingsöhr Unternehmensgruppe aus Berlin, Rockstone Real Estate GmbH & Co. KG aus Hamburg und die Wertgrund Immobilien AG mit Sitz in Starnberg. Über den Kaufpreis hatten die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart.

Langsam dürfte es Zeit werden für einen Standortwechsel: In ein, zwei Jahren verfügbare Büroimmobilien in dieser Größenordnung dürften selbst für einen Kunden wie die Berliner Volksbank in der Hauptstadt Mangelware sein. Denn künftig sollen alle Mitarbeiter an einem Standort zusammenarbeiten. Dafür scheint das Quartier Ecke Bundesallee gut geeignet. Zumal die Banker gleich nebenan wohnen könnten.

Im neuen Quartier finden bis zu 70 Wohnungen Platz

Die innere Gebäudereihe des neuen Quartiers soll dem hochwertigen Wohnen vorbehalten bleiben. Hier ist in siebengeschossigen Wohngebäuden Platz für etwa 60 bis 70 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen, loftartige Apartments und Penthäuser.

„Mit breiten, elf Meter langen Balkonen nach Osten werden die Wohnungen auf einen parkartigen Innenbereich ausgerichtet“, sagte Architekt Bertram Vandreike vom Berliner Büro KSV Krüger Schuberth Vandreike Presseberichten zufolge. Ob Eigentum oder Mietwohnungen gebaut werden, steht erst in einigen Wochen fest. Durch direkte Durchgänge sind die Wohngebäude mit dem Prager Platz verbunden. Vorbild für die Innenhöfe war „Riehmers Hofgarten“ in Kreuzberg.

Der Bezug der neuen Gebäude wird voraussichtlich 2018 möglich sein: Derzeit werden die Betonpfeiler für ein neues Fundament gesetzt und die Bagger haben mit dem Aushub der neuen Tiefgarage begonnen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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