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Die Samwer-Brüder prägten die Start-up-Stadt wie wenige andere

© Michael Kappeler/ddp

Gründen in Berlin: Die Vorteile der Start-up-Hauptstadt

Berliner Gründer haben es einfacher, Kapital und Mitarbeiter zu finden. Jede fünfte junge Firma wird von einem Investor aus der Gründerszene unterstützt.

Die Gründer der Hauptstadt sind mit ihrem Standort äußerst zufrieden. 96 Prozent finden die Voraussetzungen in Berlin gut oder sehr gut, wie eine Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt. Bundesweit liegt der Wert nur bei 86 Prozent. Vor allem bei so entscheidenden Fragen wie der Mitarbeitersuche und der Finanzierung haben es Berliner Start-ups leichter.

Vor allem die inzwischen gewachsenen Strukturen helfen den Gründern hier. Das macht es beispielsweise einfacher, das nötige Startkapital zu bekommen. Ein Großteil der Start-ups in Deutschland finanziert die Geschäftsidee am Anfang aus eigenen Ersparnissen oder mit Hilfe von Familie und Freunden. 84 Prozent aller Gründer greifen darauf zurück. Doch in Berlin wurde immerhin jede fünfte junge Firma im Zuge ihrer Gründung auch von einem sogenannten Business Angel unterstützt. Das sind in der Regel frühere Gründer, die nach einem Verkauf des Unternehmens ihr Geld in andere Start-ups investieren und sie dabei auch mit Erfahrungen und Kontakten unterstützen können. Deutschlandweit kann dagegen nur jedes zwölfte Start-up darauf zurückgreifen. „Berlin profitiert dabei ganz klar von seiner langen Erfahrung mit Start-ups und insbesondere davon, dass bereits erfolgreiche Gründer zusätzlich als Business Angels im Öko-System aktiv sind“, sagt Philipp Medrow, Leiter der PwC-Start-up Initiative NextLevel und Partner am Standort Berlin.

Mitarbeitersuche für Start-ups in Berlin einfacher

Eine der größten Herausforderungen für alle Jungunternehmen ist der Fachkräftemangel. Fast zwei Drittel bezeichneten die Mitarbeitersuche als schwierig. In Berlin scheint es jedoch etwas leichter zu sein, geeignete Entwickler und andere gefragte Mitarbeiter zu finden. Hier bezeichneten „nur“ 58 Prozent die Mitarbeitersuche als größeres Problem.

Verschiedene andere Standorte versuchen ebenfalls Start-ups anzulocken und Gründer zu fördern. „Achtung Berlin, Köln holt auf!“, hatte beispielsweise die dortige Oberbürgermeisterin Henriette Rekers kürzlich im Tagesspiegel angekündigt. Bei der Frage, welche Städte künftig stärker an Bedeutung für Start-ups gewinnen, liegt Köln jedoch nur auf Rang Fünf. Hier sprachen die Befragten Hamburg das größte Potenzial zu, gefolgt von Berlin, Frankfurt am Main und München. Das oft mit Berlin vor einigen Jahren verglichene Leipzig schafft es hingegen nicht unter die ersten Zehn. Dort liegen noch Düsseldorf, Stuttgart, Dresden und Karlsruhe.

„Aus Berliner Sicht ist vor allem erfreulich, dass die Stadt bei allen Einzelaspekten, die für ein Öko-System wichtig sind, besser als der Bund abschneidet“, sagt PwC-Experte Medrow. Auch die Gründer selbst würden dabei einiges richtig machen und die Chancen nutzen, zum Beispiel die Möglichkeiten der Vernetzung mit anderen Unternehmen. PwC hat für die Untersuchung 450 deutsche Start-ups befragt, von denen etwa jedes Sechste aus Berlin kommt.

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