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Bahn-Personalvorstand Martin Seiler (l.) und GDL-Chef Claus Weselsky

© picture alliance/dpa/Andreas Arnold

Update

GDL setzt Bahn Ultimatum: Weselsky spricht von „Nebelkerzen“ – und fordert neues Angebot bis Sonntag

Die GDL setzt der Bahn im Tarifstreit ein Ultimatum: Wenn diese bis Sonntag, 10 Uhr, kein neues schriftliches Angebot unterbreite, werde man nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren.

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Die Zugführer-Gewerkschaft GDL lehnt den Vorschlag der Bahn über Verhandlungen ab, solange kein neues Angebot vorliegt. Das berichtet das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Die GDL teilte mit, dass die Deutsche Bahn mit ihrem Gesprächsangebot „erneut Nebelkerzen“ zünde. Die GDL setzt der Bahn demnach ein Ultimatum: Sollte sie bis Sonntag, 10 Uhr, kein neues schriftliches Angebot unterbreiten, werde man am Montag nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Aus Sicht der Bahn stellt sich die Sache anders dar. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler richtete demnach am Freitagvormittag einen Vorschlag in einer Mail an den GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky. In dem Schreiben schlägt der Bahn-Personalvorstand vor, die Verhandlungen am Montag um 13.00 Uhr in Berlin wieder aufzunehmen. Seiler betonte, die Bahn habe den Vorschlag der beiden Moderatoren, anders als von der GDL dargestellt, nicht abgelehnt.

Bahn will „über Schmerzgrenzen hinausgehen“

„Vielmehr hatten wir uns in Ihrer Anwesenheit und in Anwesenheit der Moderatoren unmittelbar am 26. Februar 2024 bereit erklärt, über unsere Schmerzgrenze hinauszugehen und auf der Grundlage des Gesamtvorschlags der Moderatoren die Verhandlungen zu Ende zu führen“, heißt es in Seilers Schreiben an Weselsky. Eine Antwort der GDL liege der Bahn noch nicht vor, heißt es.

Die beiden Moderatoren - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU) - hatten unter anderem vorgeschlagen, die Wochenarbeitszeit ab 2026 auf 37 Stunden und ab 2028 weiter auf 36 Stunden zu verringern, jeweils bei vollem Lohnausgleich. Dies kommt der Kernforderung der GDL, einer schrittweisen Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, sehr nahe.

Weselsky stellte Moderatorenvorschlag falsch dar

GDL-Chef Weselsky hatte in einer Pressekonferenz am Montag zur Begründung des 35-Stunden-Streiks bei der Bahn diese Woche den Moderatorenvorschlag falsch dargestellt. Das trug ihm harte Kritik ein.

Weselsky sprach von einem „Versehen“. Im Moderatorenvorschlag gebe es „eine ganze Reihe von Punkten, die für uns insgesamt nicht annehmbar waren“, sagte er. Es sei nicht nur um die Arbeitszeit gegangen, sondern unter anderem auch um die Laufzeit des Tarifvertrags.

Bei der Bahn dauert am Freitag ein 35-stündiger Streik der bei der GDL organisierten Lokführer an. Die Einschränkungen im Fern-, Regional- und Güterverkehr der Deutschen Bahn blieben entsprechend bestehen.

Der Ausstand soll um 13.00 Uhr beendet werden. Doch die Bahn werde den ganzen Tag über am eingeschränkten Grundangebot im Fernverkehr festhalten, teilte der Konzern mit. Lediglich jeder fünfte Zug ist dort derzeit unterwegs. (AFP, dpa)

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