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Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.

© dpa/Monika Skolimowska

Wie kommt stattdessen Geld in die Kassen?: Bund will sich 2024 rund 60 Milliarden Euro weniger leihen

Im kommenden Jahr soll es Bundeswertpapiere im Volumen von 440 Milliarden Euro geben. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr.

Der Bund will sich im kommenden Jahr deutlich weniger Geld von Investoren leihen. Insgesamt sollen Bundeswertpapiere im Volumen von 440 Milliarden Euro begeben werden, wie die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur am Dienstag mitteilte. Das sind rund 60 Milliarden Euro weniger als im zu Ende gehenden Jahr, in dem mit rund einer halben Billion Euro ein Rekordniveau erreicht wurde.

Das Geld dient dazu, das erwartete Defizit im Haushalt von Bundesfinanzminister Christian Lindner zu stopfen. Hinzu kommt, dass der Bund im kommenden Jahr Wertpapiere im Wert von fast 343 Milliarden Euro an die Investoren zurückzahlen muss. Dafür wird eine Refinanzierung benötigt.

Allein 247,5 Milliarden Euro soll mit Auktionen konventioneller Anleihen am Kapitalmarkt in die Kassen gespült werden, etwa mit zehnjährigen Bundesanleihen. Hinzu kommen weitere 165 Milliarden Euro, die am Geldmarkt eingenommen werden sollen - also mit Papieren mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Außerdem will die Finanzagentur im nächsten Jahr 17 bis 19 Milliarden Euro mit grünen Bundeswertpapieren einnehmen, die der Finanzierung umwelt- und klimafreundlicher Ausgaben dienen. „Im grünen Segment wird das Emissionsvolumen erneut ausgebaut, um den Markt für grüne Anleihen zu stärken und liquider zu machen“, hieß es dazu.

Die großen Ratingagenturen bewerten die Bonität Deutschlands mit der Bestnote AAA. Das signalisiert Anlegern ein extrem geringes Ausfallrisiko, wenn sie dem deutschen Staat Geld leihen. Dieser wiederum profitiert vom „Triple-A“-Status, da er sich zu vergleichsweise günstigen Konditionen Geld leihen kann.

Im internationalen Vergleich ist die Gesamtverschuldung des Staates gering. Dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge dürfte sie im kommenden Jahr auf 63,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sinken. (Reuters)

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