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Die Zahl der Anträge auf „Rente mit 63“ ist stark gestiegen.

© obs/Westend61/Mauritius Images/ Uwe Umstätter

Fast 17 Prozent mehr: Zahl der Anträge auf „Rente mit 63“ steigt offenbar auf Rekordniveau

Bis Ende September gab es einem Medienbericht zufolge bereits 245.289 neue Anträge. Ein sattes Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Deutschland diskutiert intensiv über den Arbeitskräftemangel. Während aus Politik und Wirtschaft immer wieder Forderungen kommen, dass die Menschen in Deutschland länger berufstätig bleiben sollten, zeigen Umfragen andere Wünsche der Menschen. Und diese Daten werden durch neue Zahlen unterfüttert.

Wie die „Bild“ am Samstag unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung berichtet, ist die Zahl der Anträge auf abschlagsfreie Rente nach 45 Arbeitsjahren in den ersten neun Monaten 2023 stark gestiegen.

Bis Ende September gab es demnach bereits 245.289 neue Anträge auf die „Rente mit 63“. Das seien 16,8 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (210.062) und fast so viele wie im gesamten Jahr 2015.

Der Anstieg sei nach Angaben der Rentenversicherung unter anderem darauf zurückzuführen, dass immer mehr Beschäftigte der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge ins Rentenalter kommen, wie die Zeitung weiter berichtete.

Mit der „Rente für besonders langjährig Versicherte“ können Beschäftigte nach 45 Arbeitsjahren vor dem regulären Rentenalter abschlagsfrei in den Ruhestand gehen.

Ende April gab es demnach schon insgesamt 2,2 Millionen Nutzer dieser Rentenart. Da die Betroffenen lange gearbeitet haben, sind ihre Renten besonders hoch, wie es in dem Bericht weiter heißt. Ende 2022 hätten Männer im Schnitt 1728 (Ost: 1431) Euro netto Rente bekommen, bei Frauen waren es 1293 (Ost: 1362) Euro. Die Kosten dafür liegen derzeit bei 3,7 Milliarden Euro im Monat, so die Zeitung.

Eine am 19. Oktober veröffentlichte Studie des gemeinnützigen Demografienetzwerks ddn hatte gezeigt, dass fast zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Job ausscheiden wollen, auch wenn sie dafür Abschläge in Kauf nehmen müssen. Dies berichtete der „Spiegel“. Für alle Beschäftigten, die 1964 oder später geboren wurden, gilt ein Renteneintrittsalter von 67 Jahren.

Eine große Mehrheit (63,4 Prozent) wünscht sich demnach, spätestens mit 63 Jahren in Rente gehen zu können. Mehr als ein Drittel will sich sogar schon mit 61 oder früher aus dem Arbeitsleben verabschieden. Weniger als 15 Prozent der Berufstätigen unter 30 Jahren kann sich vorstellen, bis zum Alter von 67 Jahren zu arbeiten. (lem)

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