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Obwohl in Japan die Zahl der 15- bis 64-Jährigen seit Mitte der 90er-Jahre sinkt, konnte das Land die Zahl der Erwerbstätigen bis zur Pandemie auf immer neue Rekordwerte steigern

© picture alliance/dpa/Lars Nicolaysen

Tagesspiegel Plus

Demografie-Pionier Japan: So können Volkswirtschaften auch mit sinkender Bevölkerung wachsen

Die japanische Bevölkerung wird immer älter. Das Land schafft es dennoch, wirtschaftlich weiter zu wachsen. Die Gründe für den japanischen Erfolg.

Von Martin Kölling

Die Japanerin Asuka Tatebayashi ist ein kleiner Teil eines großen Phänomens: Die japanische Wirtschaft wächst weiter, obwohl die Bevölkerung seit 2010 schrumpft. Und es sind Frauen wie Tatebayashi, die Teil des Erfolgsrezepts sind. Die alleinerziehende Mutter arbeitet jeden Tag als Analystin bei einer Großbank. „Meine Erfahrungen sind positiv“, sagt sie. „Ich fühle mich nicht diskriminiert.“

Im Gegenteil, die Bank fördere sie in ihrer Karriere und erlaube ihr Telearbeit. Unterstützung erhalte sie auch auf staatlicher Seite. So helfen ihr lange Betreuungszeiten in Kindergärten, Vollzeit zu arbeiten. „Ich hätte mein Kind morgens um sieben in die Kita bringen und abends um acht abholen können, wenn ich gewollt hätte“, sagt sie. Aber das war nicht nötig. Denn auch die Zeiten der langen Überstunden, für die Japan bekannt war, sind vorbei, zumindest für sie. Die meisten Banker verlassen ihren Schreibtisch um 17 Uhr.

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