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Viele geben auf. Zahlreiche Ladenbesitzer überleben den Wettbewerb mit den Online-Händlern nicht.

© dpa

Boom des Online-Handels: Bis zu 50.000 Läden sind in Gefahr

Immer mehr Menschen kaufen im Internet ein - zum Leidwesen der traditionellen Händler. Nun schlägt der Städtebund Alarm: Vielen Innenstädten droht die Verödung.

Der Städte- und Gemeindebund warnt wegen des Booms des Online-Handels vor einer Verödung der Innenstädte. "Bis zu 50.000 Läden sind in Gefahr", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundes, Gerd Landsberg, den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" vom Mittwoch. Leere Schaufenster in den Innenstädten führten zu einer Abwärtsspirale, die Zentren verlören an Attraktivität. "Dieser Entwicklung muss aktiv gegengesteuert werden, denn die Innenstadt ist das Gesicht einer Stadt und die Visitenkarte gegenüber Besuchern und Touristen", sagte Landsberg der Zeitung.

Einkauf in der Innenstadt soll zum Erlebnis werden

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds schlug vor, dass die Länder den Kommunen bei den Ladenöffnungszeiten einen größeren Entscheidungsspielraum einräumen. "Zwar schafft eine Verlängerung von Ladenöffnungszeiten allein noch keine Revitalisierung der Innenstädte, jedoch kann sie zusammen mit Einzelhandels- und Stadtmarketingkonzepten, die die Kommunen zusammen mit dem Handel aufstellen, ein wichtiger Mosaikstein sein." Der Einkauf in der Innenstadt müsse zum Erlebniseinkauf werden, der zum Beispiel durch Angebote zur Kinderbetreuung, durch Ruhe- und Kommunikationsräume oder durch ausgefallene Verkaufsaktionen abgerundet werde.

Unübersichtliche Öffnungszeiten

Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert flexiblere Ladenöffnungszeiten. Die Regelungen müssten mehr Spielräume für unternehmerische Entscheidungen bieten, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth den "Ruhr Nachrichten". Die Händler wüssten selbst am besten, wann es sich rechnet zu öffnen. Derzeit seien die Ladenöffnungsregelungen in Deutschland "ein unübersichtlicher gesetzlicher und bürokratischer Flickenteppich. Auch Genth warnte: "Bis 2020 können bis zu 50.000 Standorte vom Markt verschwinden." AFP

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