zum Hauptinhalt
Teile der Decke in der Dorfkirche sind eingestürzt.

© dpa/Stefan Determann

Wetter und Materialermüdung: Darum stürzte die Decke einer Brandenburger Dorfkirche vermutlich ein

Das evangelische Gotteshaus in Grüneberg bleibt nach dem Unglück gesperrt. Alle Kirchen mit ähnlichen Konstruktionen sollen rasch untersucht werden.

Das Wetter und Materialermüdung haben nach Einschätzung eines Gutachters zum Einsturz der Kirchendecke in Grüneberg im Kreis Oberhavel geführt. Nun sollen alle Kirchen mit ähnlichen Konstruktionen rasch untersucht werden, wie der Kirchenkreis Oberes Havelland am Mittwoch mitteilte.

Mit Blick auf die Tragfähigkeit des Dachstuhls und der Statik der Kirche gab der Sanierungsexperte aber Entwarnung. Betroffen sei ausschließlich die Deckenverkleidung, hieß es. Das evangelische Gotteshaus in Grüneberg bleibt dennoch gesperrt.

Der Altar liegt unter einem Trümmerberg

Zur Ursache für den Einsturz sagte der Gutachter, die Extremwetterlagen im Wechsel von Starkregen und lang anhaltender Hitze und Trockenheit machten der Unterdecke zu schaffen. „Bei hoher Luftfeuchte quillt das Holz auf. Die Trockenheit sorgt dafür, dass sich das Holz wieder zusammenzieht“, zitiert der Kirchenkreis den Experten Andreas Nisse.

„Für die Nägel, mit denen die Konstruktion der Unterdecke an den Dachbindern befestigt ist, kann das, wie hier in Grüneberg, zum Problem werden. Wir sprechen da im Prinzip von Materialermüdung.“ Als die Decke in den 80er Jahren eingebaut worden sei, sei diese Befestigungsart „Stand der Technik“ gewesen.

Große Teile der Decke in der Dorfkirche waren eingestürzt - laut Kirchenkreis vermutlich am Sonntag. Der Altar und die vorderen Bankreihen lägen seitdem unter einem Trümmerberg. Zunächst sollen nun die gesamte Decke gesichert und die losen Teile entfernt werden. Zur Höhe des Sachschadens konnte der Kirchenkreis bislang keine Angaben machen. Verletzt wurde niemand. Die Kirchengemeinde richtete ein Spendenkonto ein.

Zur Überprüfung anderer Kirchen sagte der Gutachter laut Mitteilung, aktuell bestehe kein Grund zur Sorge. „Erst wieder bei lang anhaltender Extremtrockenheit. Bis dahin müssen wir mit unserer Prüfung durch sein.“ (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false