zum Hauptinhalt
Auf Wiedersehen. Pep Guardiola (rechts) mit Bayern-Trainer Thomas Tuchel.

© IMAGO/Shutterstock/IMAGO/Matt West/Shutterstock

Vor dem Gastspiel bei Bayern: Der Wettbewerb, den Guardiola unbedingt gewinnen will

Nach dem 3:0 im Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern hat Manchester City das Viertelfinale fast sicher. Trotzdem warnt ihr Trainer vor den Bayern.

Vor einem Monat sah alles anders aus. Damals lag Manchester City noch fünf Punkte hinter Tabellenführer Arsenal in der Premier League und hatte im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen RB Leipzig lediglich 1:1 gespielt. Zum ersten Mal seit seiner Zeit in England drohte Pep Guardiola eine ganze Saison ohne Titel. So langsam sammelt sich die eine oder andere Wolke über dem regnerischen englischen Norden. 

Doch wie City selbst aus bitterer Erfahrung schon weiß, zählt am Ende oft gar nicht so sehr, was im Februar oder März passiert, sondern die Ereignisse im April oder Mai. Was die Engländer das „Business End” der Spielzeit nennen, hat Guardiolas Mannschaft gerade in der Champions League oft genug nach einer langen Dominanz vergeigt. Vor dem Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Bayern am Mittwoch (21 Uhr, Dazn) sieht es aber jetzt anders aus.

Dass Bayern chancenlos ist, liegt vor allem an Citys Stärke

Zwar hat Guardiola am Samstag noch in bester Pep-Manier versucht, nach dem 3:0 seines Teams im Hinspiel vor den Bayern zu warnen. „Ich kenne den Charakter des Stadions, die Spieler und die deutsche Mentalität”, sagte er. Dass es etwa zwischen Leroy Sané und Sadio Mané zuletzt Konflikte gab, wollte er nicht als Münchner Schwäche sehen, sondern eher als „Stärke gegen uns”.

Ich kenne den Charakter des Stadions, die Spieler und die deutsche Mentalität

Pep Guardioala über das Spiel bei den Bayern

Doch in Wirklichkeit glaubt wohl keiner an eine Aufholjagd des Deutschen Meisters. City steht mit anderthalb Füßen im Halbfinale. Der lang ersehnte europäische Titel scheint näher als je zuvor. 

Erling Haaland lässt die Tore für sich sprechen

Dass die Bayern praktisch chancenlos sind, liegt aber nicht nur an den eigenen Schwächen, sondern vor allem an Citys Stärke. Seit dem Remis gegen Leipzig im Februar hat Guardiolas Team nun wettbewerbsübergreifend zehn Spiele hintereinander gewonnen und dabei 37 Tore erzielt.

Nach dem Sieg gegen Leicester City am Wochenende und dem erneuten Ausrutscher der Gunners gegen West Ham gilt der Klub sogar als neuer Titelfavorit. Dass Arsenal faktisch immer noch vier Punkte vor City steht (wenn auch mit einem Spiel mehr), scheint vielen nebensächlich. Das Momentum liegt bei bei Manchester. 

Was nicht zuletzt an einem Spieler liegt, über dem noch vor einem Monat auch das eine oder andere Fragezeichen schwebte. Vor einigen Wochen fragten sich manche, ob Erling Haaland mit seiner Spielweise überhaupt ins Spiel Guardiolas passe, ob seine Präsenz die Mannschaft sogar schlechter gemacht habe. Seitdem macht Haaland aber das, was Haaland am besten macht: Er lässt die Tore für sich sprechen. 

Mit seinem Doppelpack gegen Leicester erreichte der Norweger acht Spiele vor Saisonende die 32-Tore-Marke von Mo Salah, die bisher der Rekord in einer 38-wöchigen Premier-League-Saison war. Nun fehlen ihm noch zwei Treffer zum Rekord von Andy Cole und Alan Shearer, die beide 34 Tore schossen, als die Premier League noch 22 Mannschaften hatte. Der englische Liga-Rekord von Evertons Dixie Dean aus dem Jahr 1928 dürfte bei 60 Toren noch einen Schritt zu weit sein, doch so langsam traut man Haaland wirklich alles zu. 

Seinen Wert für die Mannschaft erkennt man auch in den Worten Guardiolas, der zuletzt mit leichtem Schaudern von einer möglichen Verletzung sprach. „Wir passen 24 Stunden am Tag auf ihn auf. Wir haben unglaubliche Ärzte, die in jeder Sekunde des Tages hinter ihm stehen”, sagte der Katalane am vergangenen Freitag. „Mit dem Terminkalender und Spielen alle drei Tage ist es sehr anstrengend, also wir müssen aufpassen mit Ernährung, Erholung, Schlaf. Wir wissen, dass wir ihn im Auge halten müssen, weil er so groß ist.“ 

Es ist also gut möglich, dass Haaland gegen Bayern etwas weniger Einsatzzeit bekommt, als es sonst der Fall gewesen wäre. Schließlich sollte dieses Spiel nur reine Formsache sein. In Manchester geht der Blick schon längst in Richtung Halbfinale und in Richtung Triple.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false