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Christian Horner steht im Zentrum einer Untersuchung.

© dpa/David Davies

Untersuchung gegen Horner: Zerreißprobe für Formel-1-Team Red Bull

„Business as usual“? Der Fall Horner liegt wie ein Schatten über dem Formel-1-Team Red Bull. Dabei soll die Vorstellung des neuen Wagens eigentlich eine große Show werden.

In New York stellte Red Bull vor einem Jahr seinen neuen Formel-1-Wagen vor. Die Funken sprühten auf der Bühne, als der RB19 von Weltmeister Max Verstappen dem Publikum vorgestellt wurde. Der Big Apple, wo sonst? Die Show muss für den milliardenschweren Getränkehersteller Red Bull stimmen. In diesem Jahr liegt ein Schatten über der Präsentation des neuen RB20 am Donnerstag. Teamchef Christian Horner, seit 2005 im Amt und einer der erfolgreichsten der Branche, steht im Zentrum einer Untersuchung. Der Vorwurf: unangemessenes Verhalten.

Die Konzernmutter Red Bull hat am Montag vor einer Woche eine „unabhängige Untersuchung“ gegen Horner eingeleitet, der Red Bull zu sieben Fahrer- und sechs Konstrukteurstiteln führte. Zuvor waren „bestimmten Anschuldigungen“, über die zuerst die niederländische Zeitung „De Telegraaf“ berichtet hatte, bekannt geworden.

Der Teamchef bestreitet die Vorwürfe

Ein externer Fachanwalt ließ den dienstältesten Teamchef der Formel 1 daraufhin am vergangenen Freitag in London bei einem stundenlangen Gespräch Stellung beziehen. Die Untersuchung im Fall Horner könnte sich hinziehen. Vorhersagen fallen schwer. Red Bull nimmt die Angelegenheit jedenfalls „sehr ernst“. Es geht schließlich um einen möglichen Compliance-Verstoß, was im Kern die Einhaltung von Gesetz und Recht durch das Unternehmen und seine Mitarbeiter beschreibt.

Red Bull hat sich nicht konkret zur Art der Vorwürfe gegen Horner geäußert. Immerhin soll mit den Vorbereitungen für die Präsentation des neuen Dienstwagens von Verstappen am Donnerstag alles wie geplant laufen. „Business as usual“ würde derzeit aber eigentlich bedeuten, dass Red Bull alle Energie und Konzentration auf den nahenden Saisonstart richten kann.

Über Konsequenzen wird längst spekuliert. Dem Formel-1-Team Red Bull droht eineinhalb Jahre nach dem Tod von Unternehmensgründer Dietrich Mateschitz eine Zerreißprobe. Sollte Titelmacher Horner tatsächlich gehen müssen, könnte aus dem eigenen Haus der bisherige Red-Bull-Sportdirektor Jonathan Wheatley (56) die Nachfolge antreten.

Was wird im globalen Hauptquartier von Red Bull im beschaulichen Fuschl am See entschieden, sobald die Untersuchung abgeschlossen ist und eine Bewertung erfolgen muss? Die Verantwortung für die Sportaktivitäten von Red Bull trägt seit dem Tod von Mateschitz im Oktober 2022 Oliver Mintzlaff, der vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig auf einen der drei Geschäftsführer-Posten des Gesamtkonzerns rückte. Der Fall Horner ist sicher alles andere als „business as usual“. (dpa)

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