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Sicher zum Sieg geflogen. Der Pole Kamil Stoch gewinnt in Oberstdorf.

© Michael Dalder/rtr

Update

Auftaktspringen Vierschanzentournee: Stoch sticht Freitag aus

Der Führende des Gesamtweltcups landet in Oberstdorf auf Platz zwei hinter dem Polen. Ein anderer Topfavorit hat seine Chancen fast schon verspielt.

Im Regen von Oberstdorf strahlte Richard Freitag über beide Wangen und bejubelte seinen zweiten Platz wie einen Sieg. Der Weltcup-Gesamtführende war einfach nur erleichtert über den geglückten Auftakt bei der Vierschanzentournee, auch wenn es gegen den überragenden Polen Kamil Stoch nicht zum Sieg reichte. "Die Sprünge waren auf einem guten Level, aber nicht so, dass ich sage, dieses Feeling möchte ich oben haben", sagte Freitag am Samstag nach Sprüngen auf 128,5 und 127 Meter.

Mit nur 4,2 Punkten Rückstand auf Olympiasieger Stoch liegt Freitag hervorragend in Position, um schon bei der nächsten Station in Garmisch-Partenkirchen die Gesamtführung anzugreifen. "Ritsch hat es sehr gut gemacht. Es waren keine perfekten Sprünge, aber er ist in einer super Position und kann zufrieden sein", sagte Bundestrainer Werner Schuster nach einem schwierigen Wettkampf vor 25 500 Zuschauer in der ausverkauften Arena am Schattenberg. Markus Eisenbichler als Neunter (128,5 und 117,5 Meter) und Andreas Wellinger (115/123 Meter) auf Rang zehn komplettierten das gute DSV-Resultat. "Im Grunde haben wir es gut gemacht. Es wird beim nächsten Springen nicht leichter werden", sagte Schuster.

Nicht die bislang so starken Deutschen, sondern die Polen überragten bei schwierigen Windverhältnissen und heftigem Regen. Hinter Sieger Stoch wurde sein Landsmann Dawid Kubacki Dritter, Stefan Hula landete auf Rang fünf. "Stoch ist in einer sehr guten Verfassung", lobte Schuster. Der Sieger selbst sagte: "Ich bin komplett zufrieden mit der Arbeit, die ich heute gemacht habe."

Schwierige Bedingungen

Wechselnde Winde hatten den Athleten vor allem im ersten Durchgang das Springen erschwert. Der Österreicher Stefan Kraft profitierte als einer der Ersten vom Aufwind und übernahm die Führung nach dem ersten Durchgang. Am Ende blieb ihm Rang vier hinter den beiden Polen und Freitag. Stoch deklassierte mit seinem zweiten Versuch die Konkurrenz und setzte mit 137 Metern die Topmarke, die kein anderer auch nur annähernd erreichte.

Den schwierigen Verhältnissen fielen die Mitfavoriten Daniel Andre Tande und Peter Prevc zum Opfer: Der Norweger Tande wurde 20., während der frühere Tourneesieger Prevc gar im ersten Durchgang ausschied.
Der 26-jährige Richard Freitag reckte dagegen zufrieden den Pokal in die Höhe und freute sich über seine gute Ausgangsposition. "Wenn das Feeling stimmt, macht es noch mehr Spaß. Genau das werde ich jetzt in Garmisch versuchen", kündigte Freitag in der ARD an. Seinem Favoritenstatus will er bei dieser Tournee noch gerecht werden.

Auch Eisenbichler und Wellinger sehen noch Steigerungsbedarf. "Ich bin Neunter geworden, aber es kann auch ganz anders ausgehen", sagte der Bayer Eisenbichler, der bei beiden Sprüngen in der Übergangsphase patzte. Auch der Weltcup-Zweite Andreas Wellinger will sich weiter verbessern. "Der zweite Sprung war definitiv eine Steigerung, ich komme immer noch nicht ganz rein ins Fliegen. Es wird Stück für Stück besser", sagte Wellinger, der vor allem im ersten Durchgang mit Rückenwind zu kämpfen hatte. Karl Geiger (17.), Stephan Leyhe (24.) und Constantin Schmid (28.) holten noch ein paar Weltcup-Punkte für das DSV-Team. Tsp/dpa

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