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Ob Unions Rekordtransfer Robin Gosens gegen Mainz startet, ist noch fraglich.

© Matthias Koch/Matthias Koch

Saisonauftakt des 1. FC Union gegen Mainz: Duell der Gleichgesinnten

Kompaktes Verteidigen, Umschaltspiel und Standardstärke: Zum Bundesligaauftakt blickt der 1. FC Union gegen den FSV Mainz 05 in sein eigenes Spiegelbild.

Von Sven Fröhlich

Auf in den Kampf um den Klassenerhalt! Wenn der 1. FC Union am Sonntag (15.30 Uhr/ Dazn) zum Bundesliga-Saisonauftakt den 1. FSV Mainz 05 empfängt, treffen zwei Mannschaften aufeinander, die als Saisonziel den Liga-Verbleib ausgegeben haben. Für den geneigten Beobachter der deutschen Spitzenklasse womöglich etwas kontraintuitiv, beendete Union die vergangene Saison schließlich auf Tabellenplatz vier und Mainz auf neunter Position. Zurückhaltung als Staatsräson. Ohnehin weisen die beiden Kontrahenten erstaunliche Parallelen auf.

Angesprochen auf den Gegner lobte Union-Trainer Urs Fischer das gute Umschaltspiel der Mainzer, die kompakte und organisierte Teamleistung sowie die Standardstärke aufgrund der Körperlichkeit. Auf der anderen Seite hob der Mainzer Übungsleiter Bo Svensson „Körperlichkeit, Umschaltspiel und Standards“ als Stärken des Gegners hervor. „Wir werden unser Gesicht beibehalten“, erklärte Fischer. Svensson sprach davon, „sich selbst treu zu bleiben“. Eine bemerkenswerte Parallelität.

Union und Mainz sind nach dem 1. FC Köln die Mannschaften, die in der vergangenen Saison im Schnitt die höchste Laufleistung abgerufen haben, zudem haben beide nach dem SC Freiburg die meisten Standardtore erzielt. Auch wenn sich Selbstverständnis und Spielweise ähneln, ist die Favoritenrolle vor dem Aufeinandertreffen aber klar verteilt.

Sie spielen seit einigen Jahren das Gleiche. Das ist nicht so schwer zu analysieren, aber es ist sehr schwer, dagegen zu spielen.

Mainz-Trainer Bo Svensson über die Spielweise von Union.

Seit 23 Heimspielen ist Union ungeschlagen – die längste Serie ohne Heimniederlage aller 18 Bundesligavereine. Das Stadion An der Alten Försterei sei das „schwierigste Stadion überhaupt in Deutschland“, erklärte Svensson. Fischer sprach ob der Stärke zu Hause von „Druck und Selbstvertrauen“. Beide werden am Sonntag allerdings auf Spieler verzichten müssen. Auf Mainzer Seite fehlt neben der Langzeitverletzten Silvan Widmer und Jonathan Burkardt auch Andreas Hanche-Olsen. Bei den Köpenickern fallen Rani Khedira, Lucas Tousart, Janik Haberer und András Schäfer aus.

Dafür dürfte Alex Král auf Berliner Seite im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen. „Ich bin bereit und gesund“, erklärte der Neuzugang von Schalke 04. „Wir werden es am Wochenende sehen.“ Ebenso verhält es sich mit Kevin Volland und Robin Gosens, die laut Fischer beide Kandidaten für die Startelf seien. Für Svensson bedeuten die jüngsten Transfers aber keine spezielle Vorbereitung. „Beide sind absolute Qualitätsspieler“, sagte der Mainzer Übungsleiter. „Aber die Aufgaben, die sie ausfüllen werden, sind dieselben, die sonst zwei andere Spieler bekommen hätten.“

Mainz hingegen habe sich „eigentlich kaum verändert“, betont Fischer. Sie seien „fast Eins-zu-Eins so, wie wir das letzte Heimspiel gegen sie bestritten haben“. Er stelle sich auf ein kampfbetontes Spiel ein: „Es wird viele Duelle geben, beide Teams werden sich nicht viel schenken.“

Trotz einiger personeller Wechsel ist auch Union ihrer Spielweise treu geblieben. „Der Kern ist zusammengeblieben, aber sie haben sich ganz klar nochmal verstärkt – auch in der Breite“, konstatierte Svensson. „Sie spielen seit einigen Jahren das Gleiche. Das ist nicht so schwer zu analysieren, aber es ist sehr schwer, dagegen zu spielen.“ Es ist aber für gewöhnlich auch schwer, gegen seine eigene Imitation zu spielen.

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