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Thomas Tuchel ist nicht länger Trainer des FC Chelsea.

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Nach Pleiten in der Champions League: Chelsea feuert Tuchel, Tedesco wird in Leipzig entlassen

Nur 109 Tage nach dem Pokalsieg trennen sich die Sachsen von ihrem Trainer. In London wird Thomas Tuchel Opfer des schwachen Saisonstarts.

RB Leipzig hat die Konsequenzen aus dem schwachen Saisonstart gezogen und sich von Trainer Domenico Tedesco getrennt. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mit. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, als Favorit gilt Marco Rose. Der 45-Jährige ist derzeit vertragslos, trainierte bereits Salzburg und ist mit dem RB-Kosmos bestens vertraut.

„Wir haben eine Gesamtverantwortung für RB Leipzig und wollen unsere Ziele erreichen. Daher sind wir in der Gesamtabwägung zu dem Schluss gekommen, dass wir einen neuen Impuls benötigen“, sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff in einer Vereinsmitteilung. Die Entscheidung sei ihm sehr schwer gefallen.

Tedesco muss nur 109 Tage nach dem Sieg im DFB-Pokal seine Koffer packen. Dem 36-Jährigen wurde der Abwärtstrend in der Liga mit nur fünf Punkten aus den ersten fünf Spielen sowie das blamable 1:4 in der Champions League gegen Schachtjor Donezk aus der Ukraine zum Verhängnis. Für Tedesco wiederholen sich praktisch die Ereignisse. Schon bei Schalke 04 - seinem vor Leipzig letzten Engagement in Deutschland - war er im März 2018 nach einer Niederlage in der Königsklasse freigestellt worden.

Selbstredend hatte sich Tedesco durch den Titelgewinn sowie die herausragende Rückrunde einen Bonus erarbeitet. Doch der hielt in der schnelllebigen Fußball-Welt offensichtlich nicht allzu lang an. Schon als Leipzig nach zwei Spielen nur zwei Unentschieden auf dem Konto hatte, sprach Clubboss Mintzlaff von einem „beschissenen Start“ und stieß die Diskussion um Tedesco so erst an.

Damit sucht der Geschäftsführer erneut einen neuen Trainer. Tedesco war erst im Dezember als Nachfolger von Jesse Marsch verpflichtet worden. Eine vorzeitige Verlängerung seines bis 2023 laufenden Vertrages hatte Tedesco im Sommer noch abgelehnt. Nun führt die Spur zu Rose, der in einem Leipziger Vorort wohnt. Passend dazu soll Max Eberl als neuer Sportchef verpflichtet werden. Rose und Eberl arbeiteten bereits bei Borussia Mönchengladbach zusammen.

Tuchel muss bei Chelsea gehen

Der FC Chelsea hat sich unterdessen nach nur sechs Spieltagen der Premier-League-Saison und dem Fehlstart in der Champions League von seinem deutschen Trainer Thomas Tuchel getrennt. Das gab der Klub aus London am Mittwoch bekannt. „100 Tage sind vergangen, seit die neue Eigentümergruppe den Club übernommen hat“, hieß es in einer kurzen Mitteilung auf der Chelsea-Website. „Die neuen Inhaber arbeiten weiter hart, um den Klub voranzubringen, und glauben, dass es der richtige Zeitpunkt für diesen Wechsel ist.“

Die Trennung kommt überraschend. Der Vertrag des Trainers gilt noch bis zum Sommer 2024. Noch vor wenigen Wochen hatten britische Medien über eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Tuchel spekuliert. Damit sollte der 49-Jährige auch dafür belohnt werden, dass er dem Verein in schwierigen Zeiten - die Sanktionen durch die britische Regierung und der Verkauf durch den russischen Milliardär Roman Abramowitsch an die neuen Inhaber - die Treue gehalten hatte.

Zudem hatte Tuchel mit den Blues die Champions League, den Supercup und die Klub-Weltmeisterschaft gewonnen. In der laufenden Spielzeit holte Chelsea unter ihm aber nur zehn Punkte aus sechs Spielen.

Am Samstag hatte Tuchel noch von einem „Neustart“ gesprochen

Noch am Samstag nach dem 2:1-Ligasieg gegen West Ham United hatte Tuchel zwar von einem „Neustart“ der Saison gesprochen. Drei Tage später war der Schwung schon wieder verflogen - am Dienstagabend verloren die Blues ihr Auftaktspiel in der Königsklasse blamabel mit 0:1 bei Dynamo Zagreb. Nach der Partie hatte sich Tuchel enttäuscht und selbstkritisch geäußert. „Es fehlt alles im Moment“, sagte er in Zagreb. „Es gibt so viel zu analysieren. Ich bin ein Teil davon.“ (dpa)

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