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Pep Guardiola (l.) hält viel von seinem Angreifer Jesus.

© Action Images via Reuters

Manchester City: Pep Guardiola und der fabelhafte Konkurrenzkampf im Sturm

Manchester City ist derzeit wohl Europas bestes Team. Das Erfolgsgeheimnis dürfte ein erbitterter Wettstreit um den Platz im Angriff sein.

Pep Guardiola wirbelte wie immer an der Seitenlinie herum. Er war unzufrieden, taperte in der Coaching Zone herum, gestikulierte und quatschte unentwegt. Die Sache bei Pep Guardiola ist eben: Er ist nie zufrieden, es gibt immer etwas zu verbessern – auch am Wochenende beim 3:1-Erfolg von Manchester City gegen Arsenal London.  

Dabei gibt es in dieser Saison bislang wirklich wenig Grund dazu: Nach dem 11. Spieltag in der Premier League steht sein Klub, Manchester City, auf dem ersten Tabellenplatz und das mit großem Abstand. 31 Punkte, acht Zähler Vorsprung auf den Zweiten Manchester United und eine Tordifferenz von 31 sind Ausdruck von einer Dominanz in der Premier League, wie es sie zu diesem Zeitpunkt in den vergangenen Jahren so nicht gegeben hat. Und nicht nur in der Liga läuft es für die Männer des Perfektionisten Pep Guardiola nahezu optimal, sondern auch in der Champions League. Nach vier Spielen und zwölf Punkten ist Manchester City schon für das Achtelfinale qualifiziert.

Im schnelllebigen Fußball war Guardiola in der vergangenen Saison, seiner ersten bei Manchester City, schon kritisiert worden. Die Meisterschaft und nichts darunter war vom Spanier erwartet worden. Manchester City aber wurde Dritter. Ist Guardiolas Vorstellung von Fußball doch nicht vereinbar mit der Premier League? Und ist Guardiolas Lehre vielleicht schon wieder überholt? Fragen wie diese wurden schon gestellt. Das ist nun vorbei.

Guardiola schwärmt von Gabriel Jesus

Ein hinreichender Grund für die Stärke der Mannschaft liegt sicher in der Defensive. Nur sieben Gegentore kassierte Manchester City in den elf Ligaspielen. Das liegt am Gesamtverbund, sicher aber auch an Torhüter Ederson, für den der Klub vor dieser Spielzeit 40 Millionen Euro Ablöse an Benfica Lissabon gezahlt hat.

Ein wesentlicher Grund für die Form von City ist aber sicher die Offensive. 50 Tore erzielte Guardiolas Mannschaft in Champions League und Liga. Neben dem ehemaligen Schalker Leroy Sane und dem Ex-Wolfsburger Kevin De Bruyne stechen dieses Jahr vor allem zwei Spieler heraus: Sergio Agüero und Gabriel Jesus. Während Agüero mit 13 Torbeteiligungen glänzen konnte, kommt der neun Jahre jüngere Brasilianer auf elf Treffer.

Agüero ist für seine Schnelligkeit, sein enges Dribbling und seinen eiskalten Abschluss bekannt. Der erst 20 Jahre alte Jesus ist bei den Fans noch nicht so populär wie sein Sturmkollege, dafür aber bei seinem Trainer Guardiola. Der schwärmt von Jesus‘ Dynamik und seinem Ideenreichtum.

Mit diesen zwei Angreifern hebt sich City von den anderen europäischen Top-Klubs ab. Die Bayern etwa vermissen schon lange einen adäquaten Ersatz für Lewandowski, Barcelona hat vorne Probleme, wenn Luis Suarez ausfällt und Madrid geht es seit Jahren ähnlich mit Karim Benzema.

Sucht man also nach einem Geheimnis für Manchester Citys grandiose Form im ersten Drittel der Saison, so liegt es wohl an der Besetzung an vorderster Front. Sergio Agüero und Gabriel Jesus sind Konkurrenten und gleichzeitig wohl Garanten für eine Mannschaft, die plötzlich als Favorit auf den Gewinn der Champions League gilt.

Yassin Ziller

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