zum Hauptinhalt
Julian Nagelsmann wechselt vom FC Bayern zum DFB.

© Imago

Update

DFB bestätigt Gespräche: Nagelsmann wird wohl neuer Bundestrainer

Julian Nagelsmann soll Nachfolger von Hansi Flick als Bundestrainer werden. Laut Medienberichten haben sich beide Seiten geeinigt. Auch der FC Bayern München hat zugestimmt.

| Update:

Die Deadline steht. „Das ist die Abreise in die USA“, hatte Bernd Neuendorf, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, am Montag gesagt. Offenbar wird der DFB kein Problem haben, dieser selbst gesetzten Frist gerecht zu werden. Wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Mitte Oktober zu ihrer Übersee-Reise aufbricht, soll der Nachfolger von Hansi Flick als Bundestrainer idealerweise bereits an Bord sein. Und so, wie es aussieht, sollte das klappen.

Nach übereinstimmenden Berichten sowohl der „Bild“-Zeitung als auch des „Kickers“ wird Julian Nagelsmann neuer Bundestrainer. Beide Seiten, so heißt es, hätten eine mündliche Einigung erzielt. Allein die offizielle Bekanntgabe steht noch aus, weil die DFB-Gremien der Personalie erst noch formell zustimmen müssen.

Der Verband selbst erklärte am Dienstag lediglich: „Es hat heute ein erstes Treffen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Rudi Völler mit Julian Nagelsmann gegeben. Bernd Neuendorf: ,Wir sind in guten Gesprächen.‘“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Nagelsmann, 36 Jahre alt und bis März als Trainer beim FC Bayern München tätig, galt schon länger als aussichtsreichster Kandidat für den Posten, der seit der Entlassung von Hansi Flick am Sonntag voriger Woche vakant ist. Außer ihm waren zuletzt auch der frühere holländische Nationaltrainer Louis van Gaal genannt worden sowie der ehemalige deutsche U-21-Natioanalcoach Stefan Kuntz.

Am Montag, bei der offiziellen Vorstellung von Andreas Rettig als neuem Geschäftsführer Sport, hatte Neuendorf verkündet, dass man bei der Suche nach Flicks Nachfolger einen Schritt weiter sei und dass man sich auch auf ein grundsätzliches Profil des neuen Bundestrainers verständigt habe. Wie dieses Profil aussehe, dazu wollte sich der DFB-Präsident nicht äußern.

Nagelsmanns Bestellung wäre nach den Meldungen der vergangenen Tage keine große Überraschung mehr. An seiner fachlichen Qualität besteht nach erfolgreichen Stationen bei der TSG Hoffenheim, bei Rasenballsport Leipzig und beim deutschen Rekordmeister ohnehin kein Zweifel. Fraglich war eher, ob Nagelsmann selbst sich eine Tätigkeit beim Verband überhaupt würde vorstellen können. Die Arbeit mit der Nationalmannschaft, die nur alle paar Wochen mal zusammenkommt, unterscheidet sich doch deutlich von der bei einem Verein.

Seit seiner Freistellung bei den Bayern im März war Nagelsmann mit diversen Klubs in Verbindung gebracht worden; ein Engagement aber hatte sich nicht ergeben, nicht bei Chelsea, nicht bei Paris Saint-Germain, nicht bei Real Madrid. Das dürfte dem DFB in die Karten gespielt haben. Die ganz großen Klubs des Kontinents sind aktuell nicht auf Trainersuche.

So ist die Zusammenarbeit mit dem DFB, die offenbar bis zur Heim-Europameisterschaft im kommenden Sommer befristet ist, ist eine Win-Win-Situation. Der Verband brauchte mit Blick auf das bereits in wenigen Monaten anstehende Turnier im eigenen Land möglichst schnell eine überzeugende Lösung für den Trainerposten. Die hat er nun.

Debüt in den USA

Nagelsmann wiederum kann sich in den nächsten Monaten auf der größtmöglichen Bühne präsentieren. Sollte er mit der Nationalmannschaft bei der EM erfolgreich abschneiden, würde das seinem Ruf ganz sicher nicht schaden. Dafür, so wird kolportiert, verzichtet er sogar auf eine Menge Geld.

Andreas Rettig hatte am Montag im inoffiziellen Teil nach seiner offiziellen Präsentation gesagt, dass die Suche nach einem Bundestrainer nicht am Geld scheitern werde. Nagelsmanns Vorgänger Flick soll beim DFB 6,5 Millionen Euro pro Jahr verdient haben. Sein Vertrag läuft noch bis zum kommenden Sommer. Große finanzielle Sprünge kann der Verband sich daher eigentlich nicht leisten.

Nagelsmann soll für die zehn Monate als Bundestrainer angeblich vier Millionen Euro erhalten. Eine Ablöse für ihn wird nicht fällig, obwohl er formal noch bis 2026 beim FC Bayern unter Vertrag steht, der ihn erst 2021 für rund 20 Millionen Euro vom Ligakonkurrenten Leipzig verpflichtet hatte.

Sein Debüt als Bundestrainer feiert Nagelsmann mit der Reise in die USA, bei der Länderspiele gegen die USA (14. Oktober in Hartford) und Mexiko (18. Oktober in Philadelphia) anstehen. Am 21. November trifft die Nationalmannschaft in Wien auf Österreich, zudem ist im November noch ein Länderspiel gegen die Türkei in Berlin geplant.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false