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Nina Müller lief 2022 ihren ersten Marathon

© privat

Nina Müller von den Spreefüxxen: „Man darf sich selbst nicht zu sehr unter Druck setzen“

Nina Müller lief zum zweiten Mal den Berlin Marathon. Als Nächstes will die Co-Trainerin der Spreefüxxe in New York starten.

Die Aufregung war schon die ganze Woche spürbar. „So richtig ging es dann am Donnerstag los, als ich meine Sachen in Tempelhof abgeholt habe“, berichtete Nina Müller. „Wenn man die Nummer in der Hand hat, ist es so richtig Realität. Da wird es dann ernst.“

Für die Co-Trainerin der Spreefüxxe ist es der zweite Marathon. Daher ist schon etwas Routine da und die Strecke kennt sie als Berlinerin, die zudem noch unweit vom Tiergarten entfernt wohnt, ohnehin. Und trotzdem ist so ein Marathon eben etwas Besonderes, ist es im Vorfeld schwer einzuschätzen, wozu der Körper fähig ist.

Dass sie überhaupt die rund 42 Kilometer angeht, war so anfangs gar nicht geplant, als sie mit dem Laufen angefangen hat. Zunächst war es unter anderem eine Möglichkeit für die ehemalige Handball-Nationalspielerin, sich nach der Karriere weiter fit zu halten. „Das macht mir einfach Spaß, weil es Stunden sind, in denen man an nichts denken muss und den Kopf freikriegen kann“, erzählte die 42-Jährige. Anlass war allerdings auch der tragische Tod ihrer Schwester, die vor drei Jahren an Krebs verstarb. „Gerade am Anfang war das für mich ein Grund, zu laufen und ein Weg, das alles zu verarbeiten.“

Müller begann zunächst mit kleineren Strecken, dann kamen die 10 Kilometer, der Halbmarathon und im vergangenen Jahr folgte der erste Marathon. In Berlin lief sie 2022 das erste Mal überhaupt 42 Kilometer am Stück, deswegen war ihre Endzeit mit 4:48:06 Stunden in diesem Jahr auch eine Zeit, die es zu schlagen galt.

Man darf sich selbst nicht zu sehr unter Druck setzen, sonst macht der Kopf zu.

Nina Müller, Co-Trainerin der Spreefüxxe

Da kommt dann doch wieder die Leistungssportlerin in ihr heraus – und damit der Ehrgeiz, sich mit anderen zu messen und sich immer wieder verbessern zu wollen. In dem Sinne hat sie in diesem Jahr zudem auf einen Einzelcoach zurückgegriffen, um ihr Training marathonspezifisch umzustellen. Ihre Vergangenheit als Handballerin hilft ihr auch insofern, da sie weiß, wo ihre Grenzen liegen und dass sie diese sportlich bereits überschreiten konnte. „Man darf sich selbst nicht zu sehr unter Druck setzen, sonst macht der Kopf zu. Dann wird es am Ende nichts“, sagt Müller und ergänzt: „Ich weiß auch, dass ich mich nicht von der Masse mitziehen lassen darf, selbst wenn das verleitet. Aber man muss sich da auf sich konzentrieren.“

Unterstützung bekommt sie dabei von der Seitenlinie. Ihre Frau Susann Müller war wie immer mit dabei und auch einige der Spreefüxxe-Spielerinnen waren vor Ort. Anfeuerungsrufe gab es zudem von ihren Eltern, die extra angereist waren. Ihre Mutter wird sie derweil auch auf ihre Reise nach New York begleiten. Denn dort nimmt Nina Müller im November den nächsten der großen Sechs in Angriff. „Einmal alle sechs zu laufen, wäre sicher ein Traum“, sagt sie. Berlin hat sie auf jeden Fall schon einmal geschafft.

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